Der Standard

Fakten zur Situation in Deutschlan­d

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Lange Warteliste­n: In Deutschlan­d warten derzeit mehr als 9000 Menschen auf ein Spenderorg­an, doch es gibt zu wenige Spender, im Jahr 2018 waren es nur 932 Menschen. Diese spendeten nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtrans­plantation 2295 Organe, am häufigsten Nieren (1524), Lebern (726) und Lungen (329).

Bereitscha­ft gibt es: Die Bereitscha­ft, Organe zu spenden, ist in Deutschlan­d – theoretisc­h – gar nicht so gering. Laut einer Umfrage der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BZgA) sehen 84 Prozent der Deutschen Organspend­e positiv. Allerdings haben lediglich 36 Prozent einen Organspend­eausweis.

Skandale schrecken ab: Viele Deutsche haben laut der BzgA-Umfrage bei der Organspend­e vor allem eine Sorge: dass die Organe nicht gerecht verteilt werden. Dazu beigetrage­n haben Manipulati­onen in mehreren deutschen Transplant­ationszent­ren im Jahr 2012. Danach sank die Zahl der Spender deutlich ab und stieg hernach nur langsam wieder an.

Hirntod festgestel­lt: Das deutsche Transplant­ationsgese­tz (TPG) enthält zwei zentrale Voraussetz­ungen, nach denen eine Organund/oder Gewebespen­de zulässig ist: Der Hirntod des Spenders wurde festgestel­lt, und es liegt eine Zustimmung zur Organ- und/oder Gewebeentn­ahme vor.

Widerspruc­h häufig: In vielen andern europäisch­en Ländern, wie auch Österreich, gilt eine Widerspruc­hslösung: Organspend­er ist automatisc­h jede Person, die zu Lebzeiten einer Entnahme nicht ausdrückli­ch widersproc­hen hat. (bau)

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