Akteure der Gattung Moderne
Gemälde etwa von Werner Berg, Albin Egger-Lienz oder Koloman Moser
Die archaische, kleinbäuerliche Welt Unterkärntens war ab 1931 nicht nur Werner Bergs Lebensraum, sondern lieferte ihm als Künstler auch die Motive. Dazu gehörten ab Anfang der 1960er-Jahre Kegelspieler, die bei Kirch- und Festtagen, meist am Rande des Geschehens, ihrer Passion nachgingen. Die Kugel, als Erkennungsmerkmal solcher Szenen, verschwand im Laufe der Jahre. Übrig blieben statuarisch aufgereihte Akteure, die Berg vor einem tiefen Horizont inszenierte und damit monumentalisierte. Repräsentativ dafür steht ein Gemälde aus dem Jahr 1979, das „im Kinsky“in der Sparte Klassische Moderne offeriert.
Zu den weiteren Highlights des Angebotes gehört ein für Albin Egger-Lienz charakteristisches Sujet aus dem thematisch verwandten kargen Lebensalltag der bäuerlichen Gesellschaft: der in seinem OEuvre auch als Mäher geläufige Schnitter, der seine Sense in gleichförmigen Bewegungen durch das hochstehende Korn zieht. Eine archaische Handlung, die mit der strengen und auf das Wesentliche konzentrierten formalen Gestaltung korrespondiert. Der Tiroler Künstler schuf von 1907 an mehrere Versionen des Motivs. Die vorliegende Fassung datiert um 1920/21 und zeigt die mittlere Figur der im LeopoldMuseum beheimateten Komposition von 1918 mit drei Schnittern.
Koloman Mosers um 1913 entstandener Blick auf die Rax von der Villa Mautner v. Markhof weckt hingegen Assoziationen zu Claude Monets legendärem Prinzip der Serie. Er malte Heuhaufen oder Pappeln, die Kathedrale von Rouen oder das Parlament in London mehrmals unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Im Falle Mosers war es das Bergpanorama, das sich vom Balkon der Villa seiner Schwiegermutter aus auftat und von dem zehn Varianten dokumentiert sind. Dem Werkverzeichnis des Künstlers zufolge war der Verbleib des nun angebotenen Gemäldes seit 40 Jahren unbekannt. Wie sich jetzt herausstellte, schmückte es eine österreichische Privatsammlung.
In der Sektion Arbeiten auf Papier warten Bestseller heimischer und internationaler Herkunft. Dazu gehört eine Kollektion von Lithografien Honoré Daumiers der Gattung politischer und sozialkritischer Karikaturen. Letztere könnten ebenso internationales Interesse generieren wie zwei Aktzeichnungen von Gustav Klimt. Freunde der Tierwelt werden sich dagegen an den Arbeiten von Ludwig Heinrich Jungnickel oder Norbertine Bresslern-Roth zu bedienen wissen. (kron)
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