Der Standard

Neue Helden braucht das Land

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Das waren noch Zeiten, als man noch ein verwegener Hund war, wenn man im Winter die dicke Jacke in sein EAuto warf und losfuhr. Mit einer Normreichw­eite von über 300 Kilometer kann man im neuen Ioniq Elektro inzwischen auch als Pendler zwischen Wien und Eisenstadt ganz normal die Heizung aufdrehen – auch am Lenkrad und Sitz.

Selbst bei diesen sehr ungünstige­n Bedingunge­n für ein E-Auto, also Kälte und viele Autobahnki­lometer, kommt der Ioniq Elektro auf eine Reichweite von über 250 Kilometer. Da würde es im Grunde reichen, ihn alle zwei Tage an die Dose zu hängen. Das hätten wir uns beim Vorgänger nicht getraut, und machten das wir auch jetzt nicht. Denn wo eh schon eine Steckdose ist, hängt man ihn halt an. Das hatte zur Folge, dass in dem zwei Wochen dauernden Test die Akkustands­anzeige nie unter 50 Prozent rutschte. Auch das war beim Vorgänger noch anders.

Eigentlich ist es ja nur ein Facelift, das Hyundai dem Ioniq angedeihen lassen hat. Man erkennt es sofort am neuen Kühlergril­l, der nun nicht mehr aussieht, als hätte man dem Ferialprak­tikanten gesagt: „Des Loch vorn, des machst noch schnell zu ...“

Beim Design haben sich mehrere Details verändert. Da sind etwa die anderen Felgen, ein neues LED-Tagfahrlic­ht-Gesicht und innen das überarbeit­ete Armaturenb­rett mit dem acht Zoll großen Touchscree­n. Im gleichen Aufwischen hat Hyundai auch eine App programmie­rt, mit der man diverse Status des Autos abfragen kann und worauf die Generation WischTatsc­h sonst noch steht. Den alten Pendler aus dem Burgenland zieht das nicht in den App-Store. Der freut sich über den größeren 38,3kWh-Akku und die Fähigkeite­n des teilautono­men Fahrens.

Das schaut im echten Leben dann so aus, dass man den adaptiven Tempomaten auf 110 km/h stellt und mehr oder weniger nur darauf wartet, bis man daheim ist. Und wenn man einmal hinter einem Lkw hängt, ist das auch egal, man ist halt drei Minuten später zu Hause. Man wird ziemlich gelassen im Ioniq Elektro und nutzt die Zeit, sich zu fragen, wie schön wohl die Frauen derer sein müssen, die sich neben einem gegenseiti­g fast in die Stoßstange fahren, damit sie schneller daheim sind. Deren Mutprobe ja wohl hoffentlic­h nicht daheim sitzen wird.

 ??  ?? Fescher ist er geworden, der Hyundai Ioniq Elektro, durch das Facelift. Bis zu 300 Kilometer weit kommt er nun, er ist praktisch und komfortabe­l. Ein richtiges Mittelklas­seauto halt, nur ein wenig teurer in der Anschaffun­g und viel entspannte­r zu fahren. So stört auch der Frontantri­eb nicht.
Fescher ist er geworden, der Hyundai Ioniq Elektro, durch das Facelift. Bis zu 300 Kilometer weit kommt er nun, er ist praktisch und komfortabe­l. Ein richtiges Mittelklas­seauto halt, nur ein wenig teurer in der Anschaffun­g und viel entspannte­r zu fahren. So stört auch der Frontantri­eb nicht.

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