Börsen bleiben vom Coronavirus infiziert, Abwärtstrend hält an, aber kein Crash
Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der CoronavirusEpidemie lässt Anleger nicht los. „Seit Bekanntwerden des Ausbruchs in Italien ist die Gefahr für europäische Anleger realer und damit auch greifbarer geworden“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. „Insgesamt erachten wir die aktuelle Marktkorrektur nach den jüngsten starken Kurszuwächsen in der Eurozone aber als gesund“, sagte Robert Greil, Chef-Anlagestratege des Bankhauses Merck Finck.
Ein ausgewachsener Aktiencrash sei nicht zu erwarten. Schließlich habe die chinesische Regierung Konjunkturprogramme angekündigt, und die meisten Notenbanken griffen der Wirtschaft mit einer anhaltend lockeren Geldpolitik unter die Arme. Die Coronavirus-Krise zerrte dennoch weiter an den Nerven der Anleger.
Die Rohstoffmärkte funken am Dienstag vorsichtig Entwarnung. Der Goldpreis gab leicht nach auf 1651 Dollar je Feinunze. Am Montag war der Preis für das gelbe Edelmetall noch bis auf 1689 Dollar gestiegen. Zuletzt hatte der Goldpreis im Jänner 2013 diesen Wert erreicht.
Gold gilt vielen Investoren in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als sichere Anlagemöglichkeit. Der Euro tendierte leicht abwärts bei etwa 1,0840 Dollar.
Die Lufthansa will auf die Flugausfälle wegen des Coronavirus mit Einsparungen reagieren. Bei der Kernmarke Lufthansa sollen Neubesetzungen von Stellen gestrichen oder zumindest verschoben werden, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem Handelsblatt. Auch durch unbezahlten Urlaub oder Teilzeitarbeit sollten Personalkosten gesenkt werden. „Wir werden außerdem nicht verhindern können, einzelne Projekte zu streichen und in der Verwaltung bei den Ausgaben zu sparen“, so Hohmeister.
Die Lufthansa-Gruppe hat bis zum Ende des Sommerflugplans Ende März alle Passagierflüge nach Festland-China ausgesetzt. „Das hat auch deutliche wirtschaftliche Folgen für uns und andere Industrien“, sagte der Lufthansa-Manager. Das Frachtgeschäft läuft auf Sparflamme. Gleichzeitig wurden Flüge in den Iran seit dem militärischen Schlagabtausch des Landes mit den USA zu Jahresbeginn gestrichen. (red)