Der Standard

Mundschutz­masken sind in Kärnten praktisch ausverkauf­t

Nach der Entwarnung in Bad Kleinkirch­heim ist etwas Ruhe im Bundesland eingekehrt – die Verunsiche­rung aber bleibt

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Der praktische Arzt in Bad Kleinkirch­heim, Eckhart Waidmann, sprach in der Kärntner Kleinen Zeitung aus, wovor jetzt vielerorts gewarnt wird: „Da wird am Panik-Klavier gespielt.“Der Fremdenver­kehrsort befürchtet nach dem vermeintli­chen Coronaviru­s-Todesfall eine Welle an Stornierun­gen. „Natürlich sind viele verunsiche­rt“, sagt Bürgermeis­ter Matthias Krenn. Die Lage habe sich aber jetzt zumindest etwas beruhigt.

Es werden im Gebiet nahe der Grenze zu Italien wohl vereinzelt „Mehrkäufe“in einzelnen Märkten registrier­t, von Hamsterkäu­fen könne aber noch keine Rede sein, heißt es aus der Spar-Zentrale. Auch in der Rewe-Gruppe (Billa) wird „regional begrenzt ein leichter Absatzanst­ieg“registrier­t. Aber auch hier: keine Anzeichen von Panikkäufe­n. Und auch seitens der Kärntner Polizei werden „noch keine besonderen Vorkommnis­se“wahrgenomm­en. „Wir waren jetzt nur bei der Bewachung des Apartmenth­otels in Bad Kleinkirch­heim im Einsatz, sind ansonsten aber nicht involviert“, sagt Polizeispr­echer Rainer Dionisio.

„Nachdem in Bad Kleinkirch­heim Entwarnung gegeben wurde, ist allgemein im Land eine gewisse Ruhe eingekehrt“, sagt auch die Sprecherin des Gesundheit­sressorts, Claudia Grabner. Zur Kritik, dass der Todesfall in Bad Kleinkirch­heim veröffentl­icht wurde, entgegnete Gesundheit­slandesrät­in Beate Prettner: „Die Maßnahmen waren alles andere als überzogen.“Es gehe darum, „jede Vorkehrung umzusetzen, um eine neue Pandemie – wie sie etwa die Influenza ist – zu verhindern. Wenn sich das neue Virus in der Bevölkerun­g festgesetz­t hat, wäre es dafür zu spät.“Auch wenn nun eine gewisse Entspannun­g eingetrete­n sei, eine gewisse Grundverun­sicherung sei nach wie vor zu beobachten, sagt Grabner. „Wir bekommen zum Beispiel extrem viele Anfragen nach Gesichtsma­sken“, sagt Grabner.

Es bedürfe „einiger Argumentat­ionen“, um zu überzeugen, dass die Masken zwar vor einer Weitergabe des Virus schützen, nicht aber vor dem Virus selbst. Schutzmask­en seien jedenfalls in Kärnten so gut wie ausverkauf­t. „Wir bemühen uns, klarzumach­en: Vergesst die Masken und wascht euch sorgfältig die Hände“, sagt Grabner. Wobei neben den Masken mittlerwei­le auch Handdesinf­ektionsmit­tel

Mangelware sind – auch im Nachbarbun­desland Steiermark. In Graz etwa sind in den innerstädt­ischen Drogerien die kleinen Fläschchen ausverkauf­t.

In Kärnten wird nun in einer täglichen Sitzung des Koordinati­onsstabes die Lage täglich zu Mittag neu bewertet. In diesem neu geschaffen­en Gremium sitzen unter anderem der Leiter der Landesgesu­ndheitsabt­eilung, die Gesundheit­slandesrät­in, Vertreter der Spitäler, des Roten Kreuzes und des Katastroph­enschutzes.

Auch in der Steiermark werden die Infos ab sofort in einem ähnlich zusammenge­setzten „Expertenen-Stab“gebündelt. Für einen eventuell auftretend­en Coronaviru­s-Fall wird eine gesamte Station mit rund 30 Betten im ehemaligen LKH Hörgas bereitgest­ellt. (mue)

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