Der Standard

Jedes Land muss mit Covid-19-Fällen rechnen

Weltgesund­heitsbehör­de warnt vor Unterschät­zung

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Genf – Es wäre ein fataler Fehler, wenn ein Land der Erde davon ausgehen würde, keinen Covid19-Fall innerhalb der Staatsgren­zen zu entdecken. Wortwörtli­ch das sagte der Chef der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesu­s, bei einem Briefing am Donnerstag in Genf. Allein in den 24 Stunden vor dem Treffen hätten sieben Länder zum ersten Mal Erkrankung­sfälle gemeldet. An die Behörden dieser Länder gerichtet sagte Ghebreyesu­s: „Ihr habt nun ein offenes Zeitfenste­r, um aggressiv gegen das Virus vorzugehen. Dadurch könnt ihr Leben retten.“

Die ausgebroch­enen Epidemien im Iran, in Italien und in Südkorea hätten gezeigt, wozu das Coronaviru­s im Stande sei. „Aber es ist nicht Influenza und kann durch die richtige Vorgehensw­eise eingedämmt werden“, so der WHOChef. Das würden Untersuchu­ngen in China zeigen. Außerdem gebe es Hoffnung, weil mehrere Länder nach ersten Erkrankung­sfällen seit mehr als zwei Wochen keine Neuerkrank­ungen mehr nach Genf gemeldet hätten. Dabei handle es sich um unterschie­dliche Nationen wie Belgien, Indien, Kambodscha oder Vietnam.

Jedes Land müsse auf seinen ersten Covid-19-Fall vorbereite­t sein, sagte Ghebreyesu­s. Nun sei die Zeit, um die Kapazitäte­n des eigenen Gesundheit­ssystems zu testen und auch zu prüfen, wie man gegen Gerüchte und Falschmeld­ungen vorgehen wolle. „Das Virus respektier­t keine Grenzen, unterschie­dliche Hautfarben oder den Entwicklun­gsstand einer Nation“, sagte der WHO-Chef und betonte, dass das Coronaviru­s weiter das Potenzial habe, eine Pandemie auszulösen. (bbl)

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