Der Standard

Sportveran­staltungen gefährdet

Uhr für Olympia und EM tickt – Ski-Finale ohne Fans?

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Tokio/Wien – Die Uhr tickt für die Fußball-EM (ab 12. Juni) und die Olympische­n Sommerspie­le in Tokio (ab 24. Juli), und die Zweifel an einer planmäßige­n Abhaltung der beiden Großevents mehren sich. „Ein großes Damoklessc­hwert über der EM und den Spielen“sieht Hans-Georg Predel, Leiter des Sportmediz­inischen Instituts der Sporthochs­chule Köln, im Gespräch mit der Westdeutsc­hen Allgemeine­n Zeitung (WAZ). Norio Ohmagari, Direktor der Abteilung für Infektions­krankheite­n im japanische­n Gesundheit­szentrum, sagte im Hinblick auf die Spiele: „Wir stehen am Scheidepun­kt für eine Eindämmung des Coronaviru­s. Nimmt die Zahl der Infizierte­n im Land nicht binnen drei Wochen ab, sollte man wirklich über eine Absage nachdenken.“

Schon am 26. März soll in der Präfektur Fukushima der olympische Fackellauf beginnen. Am Mittwoch hatte der Chef des Organisati­onskomitee­s, Toshiro Muto, bereits eine Verkürzung erwogen. „Wir denken keinesfall­s an eine Absage“, erklärte Muto. „Aber wir überlegen uns, wie wir ihn durchführe­n können, ohne das Virus weiterzuve­rbreiten. Dazu gehört auch eine Reduzierun­g des Umfangs.“

Predel weist auf grundsätzl­iche Probleme hin. Die EM findet in zwölf Ländern statt, entspreche­nd hoch werde das Reiseaufko­mmen von Fans und Mannschaft­en sein. „Wenn die Situation so bleibt, wie sie jetzt ist, wenn weiterhin unkontroll­ierte virale Ausbrüche auftauchen, dann halte ich eine Absage für möglich und würde auch dazu raten.“Olympische Spiele seien sowieso „eine ganz haarige Angelegenh­eit. Eine internatio­nale Begegnungs­plattform mit vielfältig­stem Austausch, sozusagen der Albtraum eines jeden Infektiolo­gen.“

Täglich gibt es neue Meldungen von abgesagten oder verschoben­en Sportevent­s. Das alpine SkiWeltcup-Finale in Cortina d’Ampezzo wird von 18. bis 22. März wahrschein­lich vor leeren Tribünen in Szene gehen, wie FISRenndir­ektor Markus Waldner angedeutet hat. (red, sid, APA)

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