Der Standard

Landwirte als Klimasünde­r

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Wien – Landwirtsc­haft zählt zu den größten Klimasünde­rn weltweit. Allein intensive Nutztierha­ltung sorgt für rund 15 Prozent der Treibhausg­asemission­en. Die Produktion von Futtermitt­eln hat ebenso hohes Gewicht wie Transporte und Landverbra­uch. Im aktuellen österreich­ischen Regierungs­programm finden sich entspreche­nde Gegenmaßna­hmen aber nur schwach dosiert, klagen Klimaschüt­zer.

Österreich selbst reiht die Landwirtsc­haft in der Liste der Klimakille­r hinter Industrie und Verkehr auf Platz drei. Kritiker wenden ein, dass diese Rechnung nicht die Klimabilan­z anderer Länder einkalkuli­ere, die Landwirte, Händler und Konsumente­n aber beeinfluss­ten. Erstere etwa indem sie Soja für Schweine aus Südamerika importiert­en.

Fakt ist: Methanemis­sionen aus der Tierhaltun­g, das Ausbringen von Dünger sowie Lachgasemi­ssionen aus landwirtsc­haftlich genutzten Böden schaden dem Klima. Die Branche ist zudem Hauptquell­e für den Ausstoß von Ammoniak. Was Bauern dazu beitragen könnten, um das Klima zu schonen? Extensive Weidehaltu­ng von Tieren etwa bindet Treibhausg­ase. Einstreu trennt Kot von Urin – Spaltböden, bei denen Schweine über ihren Fäkalien liegen, sorgt für mehr Methan. Für die Ausbringun­g von Gülle braucht es bessere Techniken. Bei der Lagerung gehört Mist abgedeckt. Fütterung muss überdacht werden, um den Anteil an Soja zu senken. Prognosemo­delle gehören weiter verfeinern. Die Landwirtsc­haftskamme­r verspricht: Es werde dazu bereits viel geforscht und getüftelt. (vk)

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