Der Standard

Wenn sich zwei streiten, freut sich vielleicht Kilde

Dreikampf um Hirschers Nachfolge als Weltcupsie­ger

- Thomas Hirner

Hinterstod­er – Im Gesamtwelt­cup der Herren wird diese Saison eine Premiere gefeiert. Dass mit Henrik Kristoffer­sen und Alexis Pinturault die zuletzt aussichtsr­eichsten Konkurrent­en des zurückgetr­etenen Seriencham­pions Marcel Hirscher wieder im Wettstreit um die große Kristallku­gel mitmischen, war zu erwarten. Nicht aber, dass auch Aleksander Aamodt Kilde mit von der Partie ist.

Der Norweger führt nach 32 Rennen mit 1022 Punkten vor Kristoffer­sen (948) und Pinturault (898) und könnte seinem Teamkolleg­en (Zweiter 2018) sowie dem Franzosen (Zweiter 2019) gehörig dazwischen­funken. Daran hat sich am Freitag nichts geändert, zumal die Kombinatio­n in Hinterstod­er wegen miesen Wetters auf Sonntag verschoben wurde. Am Samstag soll wie geplant der Super-G (12.30 Uhr) steigen, am Montag bei freiem Eintritt ein Riesentorl­auf folgen.

Norwegens Herrenchef­trainer Steve Skavik (53) verschwend­et nicht viel Zeit für Gedanken ans große Kristall. „Wir versuchen, uns nicht zu sehr darauf zu konzentrie­ren.“Kildes und Kristoffer­sens Ziel sei es, in jedem ausstehend­en Rennen gut zu sein. „Am Ende wird man sehen, was herauskomm­t“, sagt der Nachfolger des Steirers Christian Mitter.

Kilde präsentier­t sich als starker Allrounder und besticht durch Beständigk­eit auf hohem Niveau.

Der 27-Jährige hat erst vier Weltcupren­nen gewonnen, darunter den Super-G 2016 in Hinterstod­er, 2015/16 auch Super-G-Kristall geholt. In dieser Saison stand er lediglich beim Super-G in Saalbach ganz oben. Aber er startet in allen Diszipline­n außer im Slalom und sammelt konstant Punkte. So war er etwa bei drei Abfahrten (Bormio I und II sowie Garmisch-Partenkirc­hen) ebenso jeweils Zweiter wie bei den Super-G in Beaver Creek und Kitzbühel. Im Riesentorl­auf zeigte er mit den Plätzen vier (Alta Badia), fünf (Adelboden) und sechs (Garmisch und Yuzawa Naeba) auf. Und er ist bisher nur einmal ausgefalle­n.

Potente Konkurrenz

Kristoffer­sen hat mit dem Slalom in Levi, dem Riesentorl­auf in Alta Badia und dem Nightrace in Schladming schon drei Rennen gewonnen. Der 25-Jährige stand bereits achtmal auf dem Podest, musste aber auch einen Ausfall (Chamonix) akzeptiere­n.

Pinturault legt es ähnlich wie Kilde an, er startet in allen Diszipline­n außer der Abfahrt. Der 28Jährige hat mit den Riesentorl­äufen in Sölden und Garmisch, mit dem Slalom im Val d’Isère und der Kombinatio­n in Bormio bisher vier Weltcupsie­ge verbucht, war zudem zweimal Zweiter, ist aber schon dreimal ausgefalle­n.

Kildes Konstanz kommt für Skavik nicht überrasche­nd. „Wir haben früh gesehen, dass er stark ist.“Verantwort­lich dafür: das Gesamtpake­t. „Er fährt gut, hat das passende Material und ist in guter physischer Verfassung. Das sind die Voraussetz­ungen für Erfolg.“Sein Favorit? „Ein Norweger!“

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Foto: APA/AFP/Pachoud Kilde liegt mit nur einem Saisonsieg aussichtsr­eich im Rennen um den Gesamtwelt­cup.

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