Glücklich nach Wunschlos
Der LASK bekommt es im Achtelfinale der Europa League mit Manchester United zu tun. Für die Österreicher ist es der Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Für die Engländer nicht.
Der LASK schwebt nach dem starken 2:0-Erfolg gegen Alkmaar trotz aller Bodenständigkeit auf Wolke sieben. Das Wohlbefinden hat am Freitag, kurz nach 13 Uhr, zugenommen. Denn in Nyon wurde das Achtelfinale der Europa League gelost, die männliche Glücksfee Didi Hamann hatte ein famoses Händchen. Der 46-jährige Deutsche, eine Art Klublegende von Liverpool, teilte den Linzern Manchester United zu. Das Hinspiel steigt am 12. März in Linz (18.55 Uhr), das Rückspiel am 19. März im legendären Old Trafford (21 Uhr).
Im Gegensatz zur Gugl (Fassungsvermögen 14.000) hat diese Stätte (74.000) keine Laufbahn und ist an allen vier Seiten geschlossen. Marcus Rashford und Co werden sich ein bisserl wundern. Der Kartenvorverkauf startet am 3. März. LASK-Trainer Valerien Ismael sprach von einem Traumlos: „Manchester United ist eine der besten Fußballmannschaften der Welt. Uns steht ein unglaubliches Highlight bevor. Wir freuen uns auf diese Aufgabe und werden uns sehr gut vorbereiten. Unser Ziel für das Hinspiel ist es zunächst, uns eine gute Ausgangsposition für das Retourmatch zu verschaffen.“Tormann Alexander Schlager schwärmte: „Manchester United ist ein absoluter Topverein. Mit diesem Los geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Für uns gilt es, wie immer unsere beste Leistung abzurufen.“
United hat das zumindest in der Vergangenheit getan, dreimal die Königsklasse gewonnen (1968 Meistercup, 1999, 2008 Champions League), zudem die Europa League (2017), den Cup der Cupsieger (1991), den Weltcup (1999) sowie die Klub-WM (2008). Mit 20 Meistertiteln ist man englischer Rekordchampion.
Der bisher letzte Meistertitel liegt allerdings sieben Jahre zurück, in der Premier League läuft es aktuell mit Rang fünf ebenfalls nicht nach Wunsch, in der Europa League wurde Brügge mit einem Gesamtscore von 6:1 abgefertigt. Trainer Ole Gunnar Solskjaer hat laut transfermarkt.at einen Kader im Wert von 800 Millionen Euro (LASK: 31) zur Verfügung. Die Linzer bekommen es mit Stars wie dem aktuell angeschlagenen französischen Weltmeister Paul Pogba, dessen Landsmann Anthony Martial, dem im Jänner um 55 Millionen Euro von Sporting Lissabon geholten Bruno Fernandes, dem spanischen Torhüter David De Gea oder den englischen Teamspielern Rushford und Harry Maguire zu tun.
Am Sonntag gastiert allerdings Hartberg in Pasching. Ismael: „Darauf konzentrieren wir uns.“
Salzburger Stress
Red Bull Salzburg war am Freitagabend (nach Blattschluss) noch in der Europa League engagiert, das Match gegen Eintracht Frankfurt konnte ja aufgrund einer Orkanwarnung am Donnerstag nicht planmäßig stattfinden. Somit steckt die österreichische Bundesliga in einem Dilemma, sie hat Stress. Das Regulativ schreibt vor, dass zwischen zwei Pflichtpartien zumindest zwei Kalendertage spielfrei sein müssen. Und das geht sich bis Sonntag deutlich nicht aus. Salzburg sollte anlässlich der 21. Runde ab 17 Uhr in Altach antreten. Die deutschen Kollegen reagierten rasch, Frankfurts Auftritt am Sonntag in Bremen wurde bereits Freitagmittag verschoben.
Das Jahr 2020 hat zwar überall 366 Tage, allerdings wird in Österreich die Zwölferliga nach 22 Runden zweigeteilt. Salzburg ist fix oben, Altach fix unten. Im Falle eines Scheiterns an Frankfurt, es wäre nach dem 1:4 auswärts eher keine Überraschung, könnte man am 10. März in Vorarlberg nachholen. Im Falle eines Wunders wäre das natürlich unmöglich, denn das Achtelfinale der Europa League findet ja am 12. März statt. Gegner wäre übrigens der FC Basel mit Marcel Koller. Der LASK ist diesbezüglich sorgenfrei. (red)