Der Standard

Pflöcke für Ökostromau­sbau und Energiewen­de

Umweltdach­verband und WWF mahnen Modernisie­rung ineffizien­ter Kraftwerke ein

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Wien – Die E-Wirtschaft will die Energiewen­de vorantreib­en und den Ausbau der erneuerbar­en Energieträ­ger – und das ruft Umweltorga­nisationen auf den Plan. Umweltdach­verband und WWF wollen keinesfall­s, dass Gewässer, Fauna und Flora unter dem Deckmantel der Energiewen­de unter die Räder kommen.

Um weitere Bodenversi­egelung hintanzuha­lten, seien zu allererst alte, zumeist hochgradig ineffizien­te Wasserkraf­twerke aufzurüste­n und zu modernisie­ren, heißt es in dem Positionsp­apier der beiden Einrichtun­gen. „Statt neue Kraftwerke zu bauen, müssen bestehende Anlagen ökologisch vernünftig saniert und effiziente­r genutzt werden“, sagt der Präsident des Umweltdach­verbands, Franz Maier. Energieeff­izienz sei der Schlüssel zu einer naturvertr­äglichen Energiewen­de, und da habe Österreich noch enormes Potenzial, das vor dem Neubau von Kraftwerke­n gehoben und auf den Stand der Technik gebracht werden sollte. Im Gesetz für den Ausbau von erneuerbar­er Energie, das gerade im Werden ist, wünscht man sich in diesem Sinne einige Pflöcke, welche die Eund Bauwirtsch­aft mit Sicherheit eher nicht einschlage­n wollen:

Keine Ökostromfö­rderung für den Neubau von Wasserkraf­twerken in sehr guten ökologisch­en Fließgewäs­serstrecke­n In Österreich seien nur noch 15 Prozent der Fließgewäs­ser in sehr gutem ökologisch­em Zustand, das soll laut EU-Wasserrich­tlinie auch so bleiben.

Keine Ökostromfö­rderung für den Neubau von Wasserkraf­twerken in Schutzgebi­eten Deren Erhaltungs­zustand sei bereits ungünstig, daher dürften negative Eingriffe in Nationalpa­rks, Naturschut­z und Ruhegebiet­e nicht subvention­iert werden.

Keine Ökostromfö­rderung für Neubauten von Kleinstwas­serkraftwe­rken (unter einem Megawatt Leistung) Denn deren Fördereffi­zienz sei schlicht zu gering, weil doppelt so hoch wie bei Kleinanlag­en (bis zehn MW). Im Vergleich zu mittleren Anlagen (zehn bis 20 MW) brauchen Kleinstkra­ftwerke sogar die vierfache Förderung.

Keine Förderung von Neubau-Wasserkraf­twerken, die den Gewässerzu­stand verschlech­tern Bereits mehr als die Hälfte der Flüsse und Bäche schneiden bereits schlecht ab, sie sollten saniert statt verschlech­tert werden. Besonders schlecht schneiden Speicherkr­aftwerke ab, weil sie Schwall und Sunk erzeugen. (ung)

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