Papa hat ein Auto getestet. Mika (2) würde es kaufen.
Q3 Sportback 45 TFSI: Audis SUV-Coupé im Kleinfamilien-Test. Fesch, halbwegs kompakt, unerwartet praktisch und leider sauteuer. Mika würde ihn kaufen. Bis zu seinem Führerscheinalter wird er dann auch leistbar sein.
Schon lange nicht mehr war ich von einem Auto richtig begeistert – jetzt bin ich es. Und das von einem Wagen, dessen Anlage ich eigentlich nicht sympathisch finde: Ein Pseudogeländewagen, der mit einem scharfen Coupé-Schnitt versucht, einen auf sportlich zu machen. Ein Auto, das sich erst als SUV verkleidet – und dann als Sportwagen. Bescheuert. Dann stand
Co-Cheftester Mika am Volant. Er ist sichtlich angetan, auch wenn er andere Qualitäten am Wagen schätzt als der Papa. dieser Audi da. Ein Q3, an sich bieder, jetzt aber mit Fast Back, also mit weniger Kofferraum. Schneller Hintern. Und verdammt: Das schaut gut aus. Da stimmen die Proportionen, da stimmt die Linie. Der schaut fesch und sportlich aus, gar nicht klobig, sondern kompakt und frisch.
Wir flohen Corona-bedingt aus der Bundeshauptstadt nach Kärnten. Auf der Fahrt streiten wir meist, nicht Mika und ich, der liebt Autofahren, sondern Ulli und ich, sie hasst es, deswegen muss sie dauernd keppeln, was ich auch nicht widerspruchslos hinnehmen kann. Diesmal aber: die pure Harmonie. Der Audi passte wie angegossen, wir fühlten uns alle wohl. Mein Fahrstil floss. Obwohl ich wusste: Der hat den GTIMotor drin, da gibt es Potenzial, der hat 230 PS. Aber ich gab Ulli keinen Grund zur Ermahnung, es fühlte sich gut an. Mika schlief fast durch. Den Rest der Strecke war er vergnügt.
In Kärnten nahm ich mir die Zeit, es eilig zu haben. Allein, eine bekannte, sichere Strecke. Und das war schlichtweg fantastisch. Der Motor ist fantastisch. Das Getriebe – fantastisch. Das Fahrwerk, Sie ahnen es: fantastisch. Und wie das alles zusammenspielt – Sie wissen es. Lenkung, Bremsen, perfekt. Ich bin in jüngster Zeit keinen Wagen gefahren, der in seinen Eigenschaften so überzeugend war, ganz nahe an der Perfektion und dennoch alles dem Fahrer überlassend.
Mika durfte auch ran: im stehenden Wagen. (Ich bemühe mich derzeit sehr, ihn tatsächlich Mika zu rufen und nicht Mausebär, weil ich Angst habe, er könnte sich später einmal als Mausebär vorstellen.) Lenkrad, Blinker, Warnblinkanlage – Mika hatte das im Handumdrehen raus. Was soll ich sagen? Er war begeistert.
Was nicht so toll ist, und das war ja zu erwarten: der Preis. Der Verbrauch ist auch kein Argument für den Wagen, wir sind ihn auf knapp unter zehn Liter gefahren.
Für Mika sind das keine Argumente, meistens zählt, wo wir hinfahren, und unterwegs ist er sowieso gerne, der Mausebär.