Lufthansa-Rettung naht
Laudamotion-Crew demonstriert und hofft auf Einigung
Berlin/Frankfurt/Wien – Das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die Lufthansa hat weitere Hürden genommen. Der Vorstand der Fluggesellschaft und der Aufsichtsrat akzeptierten die von der EU-Kommission verlangten Auflagen zur Abgabe von Start- und Landerechten. Die Airline muss an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München je einem Wettbewerber bis zu 24 Start- und Landerechte (Slots) für je bis zu vier Fliegern übertragen. Die Gespräche mit der EU-Kommission zur Genehmigung laufen noch.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem „Kompromiss, mit dem alle leben können“. Bevor das wegen der Corona-Krise dringend benötigte Geld fließen kann, sind noch mehrere Schritte notwendig. Der Aufsichtsrat muss den Plan billigen, danach werden die Aktionäre in einer Hauptversammlung um Zustimmung zum Einstieg des Staates gebeten. Die LufthansaTochter AUA ist noch nicht so weit, in Österreich wird noch um Staatshilfe verhandelt.
Bei der Billigkonkurrenz in Wien, Laudamotion, geht es derweilen ums Überleben. Die Gewerkschaft Vida lehnt den von Laudamotion vorgeschlagenen und von der Wirtschaftskammer (WKO) unterschriebenen Kollektivvertrag ja ab. Mutter Ryanair will die Basis Wien zusperren, die mehr als 300 Leute rauswerfen.
Geld gegen Betriebsrat
Heute, Dienstag, wollen die Piloten und Flugbegleiter demonstrieren, sie hoffen noch auf eine Einigung. Arbeitgeber Laudamotion hatte die vorgeschlagenen Mindestgehälter ja zuletzt angehoben. Von der Vida fordert Laudamotion dafür, dass alle Mitglieder des in ihren Augen „illegalen“Betriebsrats zurücktreten, ohne Entschädigung oder Ausgleichszahlung. Sodann soll ein neuer Betriebsrat gewählt werden, bei dem nur bestimmte Personengruppen zur Wahl stehen. (APA, gra)