Neue Partei SÖZ diskutierte Krawalle mit türkischer Community
Obmann Gördü verurteilte Gewaltbereitschaft der Jugendlichen, sah aber „Extremisten“auf beiden Seiten
Favoriten – Was läuft falsch?“Unter diesem Titel lud die neue Partei „Soziales Österreich der Zukunft“(SÖZ) – sie plant einen Antritt bei der WienWahl – am Sonntag „Eltern, Jugendliche und Freunde“in ihr Büro in die Gudrunstraße ein, um die Ereignisse der vergangenen Tage zu diskutieren. Falsch laufe vor allem, dass türkische Jugendliche von der Wiener Politik vernachlässigt würden, waren sich die Teilnehmer einig. Moderiert wurde von SÖZ-Obmann Hakan
Gördü, ehemals Vize-Chef der AKP-nahen Union EuropäischTürkischer Demokraten (UETD).
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die türkische Community „ihre Jugendlichen“wieder erreichen könne. Die traditionellen Moscheenverbände hätten das in den letzten Jahren nicht geschafft, so Gördü. Gleichzeitig äußerten Teilnehmer Kritik an der Sozialarbeit und am Jugendamt in Wien. Türkische Jugendliche würden oft negative Erfahrungen mit „PKKaffinen“Sozialarbeitern machen, die es nicht akzeptieren, wenn jemand nicht kritisch gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan sei.
Als Idee wurde vorgeschlagen, Leute aus der Community mit Stipendien zu unterstützen. Diese könnten soziale Arbeit studieren und als Streetworker tätig sein. Es brauche Sozialarbeiter, die „keine ideologischen Missionare sind und die Werte der Jugendlichen als nichtig erachten“, so Gördü.
Die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen verurteilte Gördü, er betonte aber auch, dass es auf beiden Seiten „Extremisten“gegeben habe. Demos, auf denen Symbole der PKK gezeigt werden, seien „eine Beleidigung“für die türkische Community.
Weitere Veranstaltungen seien in Planung und die dort beschlossenen Ziele sollen dann Wahlversprechen der SÖZ für die Gemeinderatswahl am 11. Oktober werden. Trotz seiner früheren Funktion bei der UETD interessiere ihn ausschließlich österreichische Politik, betonte Gördü. (jop)