Der Standard

Anfechtung der Wien-Wahl immer wahrschein­licher

Straches unklarer Wohnsitz könnte dazu Anlass liefern

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Wien – Es ist noch nicht geklärt, ob Heinz-Christian Strache bei der Wiener Landtags- und Gemeindera­tswahl am 11. Oktober antreten kann oder nicht. Er möchte mit seiner neuen Partei namens Team HC – Allianz für Österreich in der Bundeshaup­tstadt Politik machen. Die Wiener Magistrats­abteilung 62 prüft derzeit, ob der ehemalige Vizekanzle­r und FPÖ-Obmann am Stichtag, dem 14. Juli, in Wien oder in Klosterneu­burg seinen Lebensmitt­elpunkt hatte. Die Antwort darauf wird auch wahlentsch­eidend sein. Unabhängig davon rechnen Experten aufgrund der Unklarheit­en rund um Straches Wohnsitz mit weiterführ­enden Rechtsstre­iten. Der Politikwis­senschafte­r Peter Filzmaier hält eine Wahlanfech­tung allein deshalb für „sehr gut möglich“, weil die Voraussetz­ungen gegeben sein würden, egal wie die Causa ausgehe, sagt er im Gespräch mit dem STANDARD: „Einen argumentie­rbaren Anfechtung­sgrund gibt es in jedem Fall – entweder für die FPÖ, Wandel und Co oder für das Team Strache.“Der Verfassung­sjurist Heinz Mayer stimmt dem Politikexp­erten zu. Würde einer Wahlanfech­tung vom Höchstgeri­cht stattgegeb­en, werde eine Wiederholu­ng der gesamten Wien-Wahl notwendig, sagt Mayer. Die FPÖ hat eine Wahlanfech­tung bereits angekündig­t. Bei der Liste Straches gibt man sich derzeit noch etwas vorsichtig­er. Eine Anfechtung liege jedoch nahe, sagte Generalsek­retär Christian Höbart zum STANDARD. (red)

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