Wie es um die Republikaner steht ...
Details über das Programm des von 24. bis 27. August in Charlotte, North Carolina, stattfindenden Parteitags der Republikaner sind nur wenige bekannt. Die Veranstaltung bietet Trump jedenfalls die Gelegenheit, seine Basis zu mobilisieren und Unschlüssige anzusprechen. Schon länger arbeitet er daran, indem er mit Kulturkampfrhetorik und teils unverdecktem Rassismus die durch CoronaKrise und Forderungen der Black-Lives-MatterBewegung verstärkten Verlust- und Entmachtungsängste der weißen Bevölkerung anheizt.
Es sind jene Themen, die Trump ins Weiße Haus gebracht haben: Vor vier Jahren wetterte er gegen Migranten und Muslime, heute gegen Schwarze und Linke. Es waren allerdings nicht immer die Themen der Republikaner. Die Partei mit dem Elefanten als Wappentier war bei ihrer Gründung 1854 eigentlich die liberalere der beiden politischen Vereinigungen. Sie trat gegen Sklaverei, für soziale Gerechtigkeit und mehr staatliche Ausgaben, etwa für Bildung, ein. Im 20. Jahrhundert dann nahm sie konservativere Züge an.
Als Reaktion auf Franklin D. Roosevelts Wirtschafts- und Sozialreformen in den 1930er-Jahren stemmten sich die Republikaner gegen die Ausweitung staatlichen Einflusses – bis heute ein wichtiger Pfeiler ihrer Identität. Damit argumentierten sie auch ihr Auftreten gegen das Bürgerrechtsgesetz von 1964, das Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft verbietet. Schwarze wechselten nun in Scharen ins Lager der Demokraten.
Die religiöse Rechte gewann ab Ronald Reagan an Bedeutung. Ihr Einfluss nahm als Reaktion auf die Politik Barack Obamas sukzessive zu. Unter Trump bestimmen neokonservative, reaktionäre Kräfte den Kurs (giu).