Gurgeltests werden zum Schulalltag gehören
Faßmann legt Konzept am Montag vor – SPÖ will alle Pädagogen regelmäßig testen
Die SPÖ fordert eine umfassende Corona-Teststrategie für die Schulen, zu der nicht nur,
wie im STANDARD gefordert, TestKits für alle Schülerinnen und Schüler gehören sollen, um daheim mögliche Symptome (Schnupfen oder Covid-19?) abklären zu können. Lehrkräfte und Elementarpädagoginnen sollen wie Mitarbeiter im Gesundheitsbereich schnell und regelmäßig getestet werden, um möglichst früh Infektionen im Schulbereich erkennen zu können, sagte Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid am Donnerstag bei der Präsentation des roten „Stufenplans für einen sicheren
Schulstart“. Zusätzlich sprach sie sich für Stichprobentests mit der Gurgelmethode unter den Schülern aus. Die Devise laute: „Testen, testen, testen, statt Schulen schließen!“Das müsse die Regierung organisieren und genügend Geld in die Hand nehmen.
Die achtwöchige Schulschließung im Lockdown hat laut Agenda Austria übrigens über sieben Milliarden Euro Wertschöpfung gekostet.
Am Montag legt Bildungsminister Heinz Faßmann sein CoronaKonzept vor. Auf STANDARD- Anfrage hieß es im Ministerium zum SPÖ-Plan: „Das Thema Gurgeltests geht in unsere Richtung.“In welcher Form auch immer – Gurgeltests werden Teil der Teststrategie sein.
Gut so, meint Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Med-Uni Wien, der in Tests „eine der wichtigsten Waffen im Kampf gegen Schulschließungen“sieht. Er sagte zum STANDARD: „Alles, was das Testen erleichtert und beschleunigt, ist zu erwägen, muss aber in ein Gesamtkonzept eingebettet werden.“Dazu müsse es, sollten die Kits tatsächlich an die Familien gehen, klare Anleitungen geben: „Wann ist testen sinnvoll? Bei einmal Niesen? Wohl nicht. Wer meldet wohin? Welche behördliche Aussagekraft hat ein positiver Heimtest? Eigentlich keine. Daher ist eine Verifizierung nötig. Dieses Prozedere muss man vorher klären.“