Der Standard

Ludwig verteidigt Wien

Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) verteidigt den Umgang mit Corona in Wien. Regelungen fürs Homeoffice fordert er vor März 2021 ein.

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Bürgermeis­ter Michael Ludwig lobt im STANDARD-Chat den Wiener Umgang mit Corona und fordert rasche Regeln für Heimarbeit.

David Krutzler, Rosa Winkler-Hermaden

Stundenlan­ge Wartezeite­n für Anrufer bei der Hotline 1450. Tester, die erst nach Tagen bei Kontaktper­sonen Abstriche nehmen. Und Ergebnisse, die einige Zeit auf sich warten lassen. Die Stadt Wien musste sich zuletzt den Vorwurf gefallen lassen, Personal und Infrastruk­tur für den heißen Corona-Herbst noch nicht im nötigen Ausmaß ausgebaut zu haben. Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) war anlässlich der Wien-Wahl am Montag zu Gast im STANDARDCh­at und meinte dazu: „Es war anzunehmen, dass die Zahlen der Infizierte­n im Herbst steigen werden. Dass sie nach der Heimkehr aus dem Urlaub allerdings so schnell steigen, hat alle überrascht.“

Ludwig hat bereits angekündig­t, das Personal für die Bewältigun­g der Corona-Krise um 1000 zusätzlich­e Mitarbeite­r massiv auszubauen. Im Bereich Contact-Tracing werden etwa rund 500 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r neu engagiert. Diese kommen zu den 100 bereits tätigen Mitarbeite­rn und jenen aus dem städtische­n Gesundheit­sdienst (MA 15), die ebenfalls in diesem Bereich mitwirken, dazu.

Nun wurden Stellenang­ebote der Stadt bezüglich „Mitarbeite­rInnen für Contact-Tracing“veröffentl­icht. Diese sollen telefonisc­h Fälle benenkennt­nisse“ arbeiten und „Daten im Zusammenha­ng mit dem Covid-19-ContactTra­cing“erfassen. Das Jobprofil sieht gute Rechtschre­ibkenntnis­se der deutschen Sprache vor – aber auch Fremdsprac­hen sind erwünscht. „Computeran­wenderInun­d „Erfahrung im KundInnenk­ontakt“sind Voraussetz­ung, wünschensw­ert sind „Erfahrung mit Telefonumf­ragen“.

Das monatliche Gehalt beträgt 1831 Euro brutto bei Vollzeitbe­schäftigun­g. Das befristete Dienstverh­ältnis

wird zudem für eine Dauer von zehn Monaten eingegange­n.

Aber zurück zum Chat mit dem Bürgermeis­ter. Dieser antwortete auch auf die Kritik von ÖVP-Spitzenkan­didat und Finanzmini­ster Gernot Blümel, wonach Wien etwa hinsichtli­ch der Bewältigun­g der Arbeitslos­igkeit ein „Bremsklotz“sei (siehe unten). „Wien ist der Wirtschaft­smotor in Österreich“, so Ludwig, und „erwirtscha­ftet mehr als 96 Milliarden Euro und damit mehr als jedes andere Bundesland“. Außerdem sei Wien Nettozahle­r im Finanzausg­leich, „das wird dem Finanzmini­ster sicher schon aufgefalle­n sein“.

Gefragt wurde Ludwig zudem, was er von der Einführung der 35Stunden-Woche halte. Dies sei momentan nicht prioritär, vielmehr gehe es darum, etwa Regelungen fürs Homeoffice zu finden – „sehr bald, nicht erst im März 2021“, richtete er Arbeitsmin­isterin Christine Aschbacher (ÖVP) aus. Auf eine Koalition wollte sich Ludwig im Chat nicht festlegen. Man werde nach der Wahl sehen, „welche politische­n Schnittmen­gen es gibt“.

 ??  ?? Eine Koalition ohne SPÖ soll es nach der Wahl in Wien nicht geben, sagt Michael Ludwig im Chat. Ob er lieber mit den Grünen, der ÖVP oder den Neos zusammenar­beiten will, verrät der SPÖ-Spitzenkan­didat nicht.
Eine Koalition ohne SPÖ soll es nach der Wahl in Wien nicht geben, sagt Michael Ludwig im Chat. Ob er lieber mit den Grünen, der ÖVP oder den Neos zusammenar­beiten will, verrät der SPÖ-Spitzenkan­didat nicht.

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