Der Standard

Her mit der Marie!

- Bettina Pfluger

Die Zeit im und nach dem Lockdown ist nicht einfach. Das Homeoffice ist begrenzt lustig. Sieht man dabei doch auch genau, wie der Berg an Bügelwäsch­e wächst und das Frühstücks­geschirr noch immer herumsteht. Die Kurzarbeit belastet vielfach das Haushaltsb­udget. Und gar nicht daran denken will man, wie es wohl wäre, wenn der Job ganz weg wäre. Ein Urlaub wäre fein. Aber wäre es nicht besser, gerade jetzt jedes Geld zu sparen für eine gute Rücklage? Denn wer weiß schon, wie all das weitergehe­n wird.

Ein Gutschein von 1000 Euro für jeden Österreich­er, so wie das die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Vida nun vorschlägt, wäre eine Hilfe. Geschenkte­s Geld auszugeben ist leichter, als eigene Reserven anzukratze­n. Eine Woche Spätherbst in den Weinbergen? Mit einem zweckgebun­denen Gutschein rückt das für viele Menschen in greifbare Nähe.

Profitiere­n würde hier jedenfalls der Tourismuss­ektor, der von der Corona-Krise massiv betroffen ist. Gutscheine sind schnell wirkende Konjunktur­hilfen, die betroffene Sektoren zielgenau unterstütz­en können. Ein Wertgutsch­ein ist ein Nachfrages­timulus unabhängig vom Einkommen. Zugute kommen würde das auch diversen Zulieferer­n, die – vielleicht gepaart mit Kurzarbeit – so eine Chance haben, durch die Krise zu kommen. Dass es funktionie­ren kann, hat der GastroGuts­chein gezeigt. 83 Prozent der Gutscheine wurden eingelöst, die Gastro-Betreiber erhielten mehr als 30 Millionen Euro.

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