Was nun, FPÖ? 7,11 Tipps für ein Comeback
„A bsoffene Gschicht“auf Ibiza und eine Spesenaffäre des Ex-Parteichefs ließen die Prozentbalken der Blauen in Wien auf 7,11 Prozent abstürzen. Die FPÖ will sich nun neu aufstellen. DER STANDARD hat sieben Empfehlungen für einen Neuanfang.
Am Tag der Wien-Wahl war im freiheitlichen Lager Endzeitstimmung. Die Ibiza-Affäre, aber vor allem die Spesenaffäre von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der private Vorlieben im großen Stil über die Partei abgerechnet haben soll, schmiss seinen früheren Intimus Dominik Nepp fast aus dem Stadtparlament. Viel hat nicht gefehlt. Bei etwas mehr als sieben Prozent blieb die FPÖ stehen – ein Minus von 23,68 Prozentpunkten.
Noch am selben Abend rückte die gesamte Parteielite aus, um sich das Ergebnis, so gut es geht, schönzureden und einer personellen Umwälzung prompt eine Absage zu erteilen.
Jan Michael Marchart, Fabian Schmid
Nach den Affären sei das Debakel absehbar gewesen, die Schuld trage Strache, dessen Antreten bei der Wien-Wahl die Beziehung zu seiner alten Liebe nur noch unversöhnlicher werden ließ. Norbert Hofer bleibt also vorerst Parteichef, Nepp soll die schwer demolierte FPÖ in Wien weiter anführen.
In der Gesamtheit könne man so aber nicht weitermachen, stellte der niederösterreichische Landeschef Udo Landbauer nach der Wahl klar. Auch sein Parteikollege aus Tirol, Markus Abwerzger, forderte eine inhaltliche Neuaufstellung der FPÖ. Etwa in der Sozialpolitik müsste man Kante zeigen und auf die Probleme im Zuge der Corona-Krise stärker hinweisen. Abwerzger will auch eine Verbindung von Naturschutz und Heimatbewusstsein schaffen. „Die Palette der FPÖ muss größer werden“, sagt er. Fad wird Hofer in nächster Zeit nicht, wenn sich die Partei wirklich umfassend erneuern will. Blaue Baustellen gibt es genug.
Sämtliche Affären müssen öffentlich aufgearbeitet werden. Der 7,11. Punkt