Der Standard

Vorerst kein Engpass bei Intensivbe­tten

Deutlicher Anstieg bei Intensiv- und Spitalspat­ienten insgesamt, aber noch genug Kapazitäte­n

- David Krutzler

Seit Anfang Oktober hat sich die Zahl der aktiv Infizierte­n in Österreich von rund 8400 Fällen in nur zweieinhal­b Wochen auf aktuell 18.601 Personen mehr als verdoppelt. Das sind längst Rekordwert­e: Die Zahlen aus der ersten Welle im Frühjahr – bei weit weniger Tests – wurden schon massiv übertroffe­n. Und aktuell deutet noch nichts auf eine nachhaltig­e Entspannun­g bei den Corona-Fallzahlen hin.

Bei den Hospitalis­ierungen, vor allem im Bereich der Intensivst­ationen, spiegelt sich diese dramatisch­e Entwicklun­g nicht in diesem Ausmaß wider. Zwar wurde hier ebenfalls seit Mitte September ein starker Anstieg bei erkrankten CoronaInfi­zierten vermerkt, die eine Spitalsbeh­andlung benötigen. Die Belegungsz­ahlen aus dem Lockdown im Frühjahr wurden aber bei weitem noch nicht erreicht.

Am 7. April wurden österreich­weit 1100 Personen registrier­t, die positiv getestet wurden und hospitalis­iert waren. Aktuell befinden sich laut Ages-Dashboard 607 Personen auf einer Krankenhau­s-Normalstat­ion. 8533 Normalbett­en sind laut Ages-Dashboard aber noch verfügbar. Experten betrachten die Entwicklun­g dennoch mit wachsender Sorge, weil in der Statistik allein seit Anfang Oktober mehr als 200 Hospitalis­ierte wegen Corona dazukamen. Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) verwies am Freitag etwa auf zuletzt vermehrte Fälle in Seniorenhe­imen. Von einem medizinisc­hen Engpass kann man bei diesen Zahlen aber noch lange nicht sprechen.

Bei den Corona-Erkrankten, die eine Betreuung in einer Intensivst­ation benötigen, wurde die bisherige Höchstzahl laut Zahlen aus dem Gesundheit­sministeri­um am 8. und 9. April mit jeweils 267 Patienten verzeichne­t. Aktuell befinden sich laut Ages-Dashboard 130 Fälle auf einer Intensivst­ation. Das ist rund die Hälfte weniger als bei der bisherigen Höchstbele­gung.

Auch in diesem Bereich wurde zuletzt ein deutlicher Anstieg verzeichne­t – aber weit weniger markant als bei den insgesamt positiv getesteten Personen. Seit Ende September erhöhte sich die Zahl der Corona-Patienten in Intensivst­ationen etwa um 40 Personen. Insgesamt sind laut Ages-Dashboard vom Sonntag noch 708 Intensivbe­tten in Österreich für CoronaFäll­e verfügbar.

Bei den Corona-Todesfälle­n ist die aktuelle Situation überhaupt nicht mehr mit der ersten Welle zu vergleiche­n – was auf einen mittlerwei­le weit besseren Schutz von Risikogrup­pen wie Älteren und eine bessere medizinisc­he Betreuung hindeutet. Laut Angaben aus dem Ages-Dashboard starben österreich­weit bisher 910 Personen an und mit dem Coronaviru­s.

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