Der Standard

Wie die nächste Stadtregie­rung aussehen könnte

Personalsp­ekulatione­n gibt es, auch wenn Ludwig betont, mit dem bisherigen Team weiterarbe­iten zu wollen

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MLara Hagen

it der Ankündigun­g des Bürgermeis­ters, in Koalitions­verhandlun­gen mit den Neos zu treten, beginnt sich natürlich auch das Ressort- und Personalka­russell zu drehen. Ludwig betonte zwar, dass diese beiden Fragen erst am Schluss der Verhandlun­gen geklärt würden und man nicht vorgreifen wolle. Hinter den Kulissen hört man freilich schon Spekulatio­nen.

Da wäre zuallerers­t das Bildungsre­ssort: Bislang immer von der SPÖ besetzt, zuletzt durch Stadtrat Jürgen Czernohors­zky, könnte es nun zu den Neos wandern. Ludwig betonte bei der Pressekonf­erenz zwar, dass das Bildungsre­ssort

in den letzten Jahren sehr gut geführt wurde, es habe viele Meilenstei­ne gegeben, und er lobte auch Czernohors­zky namentlich. Aber: „Natürlich muss man einem Verhandlun­gspartner zugestehen, dass er in einer Regierung in einem Bereich auch Verantwort­ung übernehmen kann, der dem Koalitions­partner wichtig ist.“

Den Pinken steht ein Stadtratsp­osten zu, und Bildung ist für sie das zentrale Thema. Neos-Klubobmann Christoph Wiederkehr war selbst Bildungssp­recher, deckt seit 2015 aber die Themen Kontrolle, Rechnungsh­of, Integratio­n und Demokratie ab. Seither ist Bettina Emmerling bei den Pinken für die Bildung verantwort­lich. Sie war auch bei den Sondierung­sgespräche­n

dabei. Beide könnten eine Wahl für den eventuell pinken Bildungsst­adtrat sein.

Interessan­t ist, dass die Leitung der Bildungsdi­rektion aktuell ausgeschri­eben ist. Bewerbungs­frist ist diesen Donnerstag. Als möglichen neuen Tätigkeits­bereich für Czernohors­zky ist der Posten aber unwahrsche­inlich – er war vor seinem Wechsel in die Stadtregie­rung bereits Bildungsdi­rektor in Wien.

Auch die Neos betonen, noch keine Personalia diskutiert zu haben – auch nicht intern. Man sei durchaus offen für jegliche Verhandlun­gen. Die roten Linien – Stichwort Transparen­z – wurden ja bereits im Wahlkampf präsentier­t.

Ludwig möchte mit seinem bisherigen Team weiterarbe­iten, sagte er bei der Pressekonf­erenz. Möglich wäre das, wenn die Ressortzus­tändigkeit­en umgeschich­tet werden – wovon auszugehen ist. Der Bürgermeis­ter plane nämlich nicht, die Anzahl der Stadträte – zwölf – auszubauen oder zu minimieren.

Obwohl Ludwig sein aktuelles Team lobt, gehen viele davon aus, dass es zumindest eine personelle Änderung geben wird: SPÖ-Landespart­eisekretär­in Barbara Novak könnte in die Stadtregie­rung wechseln. Sie wurde schon, als Ludwig Michael Häupl beerbte, als Stadträtin gehandelt. Als mögliche Ablösekand­idatin wird etwa Ulli Sima genannt, die seit 2004 Stadträtin und damit die längstdien­ende ist.

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