Digitalisierungsschub durch das Virus
Auch Wohnberatung und Bauträger mussten wegen Corona ihre Arbeit ändern
Wien – Die Corona-Pandemie hat wirtschaftliche Betriebe in allen Ressorts getroffen. Und das nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch in der Art und Weise, wie sie arbeiten.
Isabella Jandl, Leiterin der Wohnberatung im Wohnservice Wien, präsentierte die Maßnahmen, um den Kunden in Zeiten von Social Distancing weiterhin ausreichende Beratung zu liefern. „Schauen Sie auf unsere Seite, dann werden Sie feststellen, dass wir mittlerweile alle Wohnungen und Projekte dort ausgestellt haben.“Auch das Wohnticket, also die Eintrittskarte zu geförderten Wohnungen, sei mittlerweile mit nur wenigen Klicks komplett digital erhältlich. „Aber es braucht weiterhin eine persönliche Beratung, denn es gibt genug Menschen, die nicht die Ressourcen haben, um alles auf dem digitalen Weg zu lösen“, sagte Jandl und verwies auf eine beeindruckende Zahl: Allein im Jahr 2019 seien 75.000 Menschen persönlich zur Wohnberatung gekommen. „Ein
Teil davon weiß nicht, wie man mit einem Smartphone umgeht, und auch denen müssen wir unsere Unterstützung zusichern.“
Barbara Kiener, Prokuristin beim niederösterreichischen Wohnbauträger Gedesag, die kurzfristig als Ersatz einsprang, sprach ebenfalls über die Veränderung ihrer Arbeit. „Wir haben 13.000 Wohnungen in Niederösterreich, und die Mieter waren es gewohnt, eventuell auch ohne Anmeldung persönlich zur Beratung zu kommen.“Besonders die Besichtigungen und Wohnungsübergaben seien in diesen merkwürdigen Zeiten eine große Herausforderung.
„So gesehen war Corona eine Chance, digitaler zu werden“, trotzdem sei der persönliche Kontakt für die Arbeit, besonders in der Beratung, des Bauträgers unabdingbar. Denn, das sagte auch Kiener, es gebe viele Menschen, die mit dem Digitalen nicht so klarkommen. (poll)