Der Standard

Neuer Tanz auf Berliner Vulkan

- Birgit Baumann

Abgesproch­en haben sich ARD und ZDF sicher nicht, aber das Timing läuft gut. Babylon Berlin in der ARD ist vorbei, der Entzug hart. Gemildert aber wird er, so scheint es zunächst, vier Tage lang ab Freitag im ZDF.

Da läuft, jedes Mal, in Spielfilml­änge die internatio­nale Thrillerse­rie Schatten der Mörder – Shadowplay. Auch sie führt wieder in die deutsche Hauptstadt.

Doch die Goldenen Zwanzigerj­ahre sind lange vorbei, wir befinden uns im Jahr 1946, Berlin ist ein Trümmerhau­fen. Max McLaughlin (Taylor Kitsch) wurde aus den USA geschickt, um gemeinsam

INTERNATIO­NALE SERIE „SHADOWPLAY“IM ZDF

mit der Deutschen Elsie Garten (Nina Hoss) im amerikanis­chen Sektor eine Polizeiein­heit aufzubauen.

Einfach ist das nicht, der unorganisi­erte Haufen bewaffnet sich zunächst mit Holzlatten. Und es gibt noch viel mehr Unbill. So treibt der Bruder von Max, der ausgerechn­et Moritz heißt, ein übles Rachespiel nach Wilhelm Buschs Klassiker an den Nazis.

Zudem soll der „Engelmache­r“(Sebastian Koch) dingfest gemacht werden, der sich eine kleine, grausame Privatarme­e organisier­t. Und natürlich hat auch Elsie ein paar Probleme.

Es ist schon klar, Geschichte kommt heute kaum noch als reine Doku durch, sondern muss in eine möglichst packende, persönlich­e Story eingebette­t werden. Aber hier kommt wirklich sehr viel zusammen.

Natürlich sind die Russen sehr böse, die Amerikaner sehr gewieft, und die Botschafts­gattin gibt das verruchte Luder. Anschauen kann man das dennoch alles gut, denn die sehenswert­en Aufnahmen aus dem zerstörten Berlin wie in Shadowplay gibt es im TV nicht alle Tage.

derStandar­d.at/TV-Tagebuch

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