Bildungsminister will mit Covid-Ninjas zum Testen motivieren
Noch ist unklar, ab wann wieder Präsenzunterricht an den Schulen stattfinden wird. Fix ist, dass sich Schülerinnen und Schüler dann zumindest wöchentlich Corona-Antigen-Selbsttests unterziehen sollen.
BFRAGE & ANTWORT: Rosa Winkler-Hermaden
is Mitte der Woche soll die Entscheidung fallen, ab wann die Schülerinnen und Schüler wieder vor Ort und nicht mehr im Distance-Learning unterrichtet werden, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Zuletzt war offengeblieben, ob der Schul-Lockdown wie geplant mit 18. Jänner endet – oder ob er analog zum allgemeinen Lockdown bis 25. Jänner verlängert wird.
Der Bundeskanzler und er seien jedenfalls einer Meinung, so Faßmann, dass die Schulen als Erstes geöffnet werden sollen. Als Begleitmaßnahme zu den Schulöffnungen präsentierte der Bildungsminister eine Teststrategie, die dabei helfen soll, das Infektionsgeschehen im Rahmen zu halten.
Frage: Wie oft sollen Schülerinnen und Schüler getestet werden? Antwort: „Montag ist Testtag“, verkündete Faßmann. Geplant ist zunächst, die Tests einmal wöchentlich durchzuführen, künftig auch zweimal wöchentlich. Fünf Millionen Stück à 2,70 Euro seien besorgt worden und stünden zur Verfügung, sobald der Präsenzunterricht wieder startet.
Frage: Sind die Tests verpflichtend? Antwort: Nein, die Teilnahme basiert auf Freiwilligkeit, wenngleich man hofft, dass möglichst viele an der Aktion teilnehmen. Die Tests werden Oberstufenschülerinnen und -schülern, Lehrerinnen und Lehrern ausgehändigt. Bei Unterstufenschülerinnen und -schülern ist eine Einverständniserklärung der Eltern notwendig. Volksschulund Sonderschulkindern werden die Testkits mit nach Hause gegeben. Sie sollen die Tests gemeinsam mit den Eltern durchführen.
Frage: Welche Tests kommen zum Einsatz?
Antwort: Das Bildungsministerium setzt auf Anterior-Nasal-Tests und versah sie mit einem Covid-NinjaMaskottchen. Es handelt sich um Antigen-Schnelltests – mit dem Unterschied zu bisherigen Tests, dass nicht so weit in die Nase gebohrt werden muss. Die Probenentnahme erfolgt mittels Wattestäbchens im unteren Nasenbereich, das die Kinder „wie beim Nasenbohren“hintereinander in beide Nasenlöcher stecken und dort drehen. Dann wird das Stäbchen ins Testkit gesteckt und mit einer Flüssigkeit beträufelt. Nach 15 Minuten kann das Ergebnis abgelesen werden.
Frage: Ist die Probenabnahme ohne medizinisches Personal verlässlich?
Antwort: Laut Herstellern sollte geschultes Fachpersonal anwesend sein. In den Schulen soll das – zumindest bei der ersten Anwendung – der Fall sein. Die Testgenauigkeit der neuen anterior-nasalen Selbsttests entspricht in etwa jener der bei den Massentests verwendeten Antigentests, sagte Franz Allerberger, Leiter der Abteilung für öffentliche Gesundheit der Ages, am Samstag.
Frage: Was passiert, wenn das Testergebnis positiv ist?
Antwort: Im Falle einer Testung zu Hause soll die Nummer 1450 gewählt werden. Die Behörde wird dann eine PCR-Testung veranlassen, um das Ergebnis bestätigen zu lassen. Befindet sich die Schülerin / der Schüler in der Schule, verständigt die Direktion 1450.
Frage: Sollen sich die Lehrerinnen und Lehrer auch selbst testen? Antwort: Ja, auch Lehrerinnen und Lehrer erhalten die Möglichkeit der Schnelltests an den Schulen. Sie sind aber auch Teil der Berufsgruppentestungen,
die die Regierung ausrollen will. Es soll künftig an Arbeitsorten, „bei denen ein bestimmter Abstand regelmäßig nicht eingehalten werden kann“, verpflichtende Tests für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben. Dazu sollen auch Lehrer gehören.
Frage: Was ist, wenn Lehrerinnen und Lehrer eine Teilnahme an den Massentests verweigern? Antwort: Sie werden verpflichtet, im Unterricht FFP2-Masken zu tragen.
Frage: Werden auch Kindergartenkinder getestet?
Antwort: Nein, erst ab einem Alter von sechs Jahren sollen Kinder getestet werden, sagt eine Sprecherin von Faßmann zum STANDARD. Ausnahme könnte das Personal in den Kindergärten sein. In Wien wird daran gearbeitet, dass die Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort regelmäßig mittels eines Gurgeltests getestet werden, sagt ein Sprecher von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos).