Der Standard

So sorry!

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Man wird ja noch träumen dürfen. Was wäre, wenn sich die Exarbeitsm­inisterin erklärt hätte, gar entschuldi­gt? Etwa so:

Liebe Menschen in Österreich! Ich möchte mich von Ihnen verabschie­den, es war mir eine Freude und Ehre, dem Land Ministerin sein zu dürfen.

Deswegen ist es mir auch ein großes Anliegen, mich auf diesem Wege zu erklären und

Sie um Entschuldi­gung zu bitten.

Um Entschuldi­gung für die Turbulenze­n, in die ich das Land in dieser ohnedies schwierige­n Krisenzeit mit der Diskussion um meine wissenscha­ftlichen Arbeiten gebracht habe – unabhängig davon, wie die Prüfungen meiner nach bestem Wissen und Gewissen erstellten Diplomarbe­it und Dissertati­on ausgehen mögen.

Diesen Ergebnisse­n möchte ich nicht vorgreifen. Dennoch möchte ich Ihnen sagen, wie betroffen mich das Bild macht, das meine Arbeiten in der Öffentlich­keit offenbar erwecken.

Ich entschuldi­ge mich für etwaigen Folgen, die daraus entstanden sein mögen: bei jungen Menschen, deren Studienbed­ingungen hart sind und die den Eindruck gewinnen könnten, Gleiche, nämlich Studierend­e, würden ungleich behandelt. Bei Frauen, deren Alltag und Weg nach oben ohnehin mühsam ist. Bei Arbeitslos­en, Arbeitnehm­ern, Familien und der Jugend in Österreich, für die ich als Ministerin verantwort­lich war. So sorry!

Man wird ja, nach bestem Wissen und Gewissen, noch träumen dürfen.

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