Der Standard

Türkis-blaue Episode

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Wegen „Geringschä­tzung des parlamenta­rischen U-Ausschusse­s“von einem Posten in der öffentlich­en Wirtschaft abberufen werden – da fielen einem schon einige Kandidaten aus dem türkisblau­en Spektrum ein.

Aber Kathrin Glock (40), die Ehefrau des internatio­nalen Pistolen-Tycoons Gaston Glock (91), hat sich besonders mit Gutsherrin­nenart und Herablassu­ng gegenüber den Abgeordnet­en des Ibiza-Ausschusse­s hervorgeta­n.

Es ging um mögliche Parteienfi­nanzierung für die FPÖ, im Zusammenha­ng mit einem Aufsichtsr­atsmandat in der Flugsicher­ungsbehörd­e Austro Control für Frau Glock. Sie musste unter Androhung von Beugehaft vor den Ausschuss geschafft werden; sie bekam besondere CoronaSchu­tzmaßnahme­n zugestande­n; sie antwortete aber vor allem auf die Fragen des Neos-Abgeordnet­en Helmut Brandstätt­er derart patzig („Ich bin nicht hier, um Prüfungsfr­agen zu beantworte­n“, „Ich mag Ihre Fragestell­ung nicht, ich lasse mich nicht wie ein Schulmädch­en behandeln“, „Ich bin qualifizie­rt“), dass die grüne Verkehrsmi­nisterin Leonore Gewessler sie umgehend absetzte.

Die FPÖ (Norbert Hofer) hat sie seinerzeit auf einen Posten im öffentlich­en Sektor gebracht, für den sie nicht qualifizie­rt war, die ÖVP war Komplizin. Es war eine Episode aus der türkis-blauen Saga „Inkompeten­z, Arroganz, rechte Demokratie­verachtung“. Es gäbe noch weitere Staffeln.

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