Pfizer warnt vor Lieferkürzungen für Impfstoff nach Europa
Produktionskapazität soll erhöht werden
New York / Brüssel / Wien – Nach der Ankündigung des US-Pharmakonzerns Pfizer, die Lieferungen des gemeinsam mit der deutschen Firma Biontech vermarkteten Anti-CovidImpfstoffs vorübergehend zu kürzen, will die EU „sofort“Gespräche mit den Unternehmen starten.
Die Verhandlungen hätten schon Freitagnachmittag begonnen, auch Österreich sei dabei vertreten, hieß es auf STANDARD-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium in Wien. Erst dann werde man wissen, ob diese Ankündigung auch Auswirkungen auf Österreich habe.
Hintergrund der Lieferreduktion sei der Ausbau der Produktionskapazitäten für das Vakzin auf zwei Milliarden Dosen pro Jahr in Europa, hieß es am Freitag. Die vorübergehende Kürzung werde alle europäischen Länder betreffen und werde ab kommender Woche schlagend, verlautbarte das staatliche Gesundheitsinstitut in Oslo.
Wie lange die Einschränkung dauern werden, sei derzeit nicht klar. Norwegen wird kommende Woche um 18 Prozent weniger Biontech/Pfizer-Impfstoff als vereinbart erhalten. Im Gesundheitsministerium in Wien ging man am Freitag davon aus, dass es bereits ab Februar Lieferungen in höherer Menge als bisher ausgemacht geben werde.
Freitagabend führte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Gespräche mit den Landeshauptleuten über etwaige Öffnungsschritte nach dem 24. Jänner. Wie es danach weitergeht, soll am Wochenende verkündet werden. (red)
Die Zeichen stehen auf Verschärfung. Dass die Regierung am Samstag den Lockdown verlängert, galt am Freitag als wahrscheinlich. Gerade traten neue Bestimmungen für die Einreise nach Österreich in Kraft – auch für österreichische Staatsbürger. Allerdings gibt es Ausnahmen, und solche sind auch für einen verlängerten Lockdown geplant.
Wie immer machte es die Regierung bis zuletzt spannend. Freitagnachmittag hieß es in den Bundesländern, dass man noch keine konkreten Informationen erhalten habe.
Weitere Analysen von Abwasser in Kläranlagen sollen mithelfen aufzuzeigen, wie weit die mutierte Version des Coronavirus (B.1.1.7) verbreitet ist. So werden etwa auch Proben aus dem Abwasser in den Tiroler Bezirken Kitzbühel und Kufstein beim Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences in Wien sequenziert.
In Wien selbst sollen bereits Spuren von B.1.1.7 im Abwasser aufgetaucht sein. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich verärgert darüber, dass derartige Meldungen auf inoffiziellen Kanälen lanciert werden. Auch der politische Ton verschärft sich also wieder.