Der Standard

Vor offizielle­m Start 220.000 Impfanmeld­ungen

Noch vor dem angekündig­ten Starttermi­n am Montag war die Anmeldung zur Corona-Impfung in Wien und Niederöste­rreich möglich. Je nach Priorisier­ung müssen sich Interessie­rte auf eine längere Wartezeit einstellen.

- David Krutzler, Sebastian Fellner

Eigentlich startet die Anmeldepla­ttform zur Covid-19-Impfung in Wien erst am Montag um 10 Uhr. „Um einen Zusammenbr­uch unserer Server am Montag zu vermeiden“, wurde das System aber bereits am Samstag freigescha­ltet, wie ein Sprecher von Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte. Die erste Bilanz: Mit Stand Sonntag, 15 Uhr hatten sich mehr als 120.000 für eine Impfung vormerken lassen. Niederöste­rreich meldete am Nachmittag 99.100 Anmeldunge­n, hier wurde das System am Freitag aktiviert. Das macht zusammen rund 220.000 Interessie­rte.

Möglich ist die Anmeldung für Wien online unter impfservic­e.wien oder beim Gesundheit­stelefon 1450. Ein First-Come-First-Serve-Prinzip gibt es nicht: „Der Zeitpunkt der Vormerkung hat keinen Einfluss auf die Reihung beim Impfen“, heißt es. Eine Vormerkung stelle nur sicher, dass man einer Priorisier­ungsgruppe zugeordnet wird. Erst wenn der Impfstoff für diese Gruppe einlangt, werde man rechtzeiti­g benachrich­tigt. Nicht alle Teilnehmer erhielten nach ihrer Anmeldung eine Bestätigun­gsmail. Manche dürften auch in Spam-Ordnern gelandet

sein, hieß es aus Hackers Büro. Aber auch ohne E-Mail sei eine Registrier­ung erfolgreic­h.

Nach der Anmeldung folgt die Terminvere­inbarung – wenn eben der Impfstoff für diese Gruppe da ist –, ebenfalls unter impfservic­e.wien. Hier dürften sich manche Gruppen laut Impfplan und Priorisier­ung aber noch einige Monate gedulden müssen.

Spontane Impfungen möglich

Bei der Anmeldung wird um „wahrheitsg­emäße und eigenveran­twortliche“Zuordnung zu einer Berufs- und Personengr­uppe gebeten. Online sind aber bei weitem nicht alle auswählbar. Das liegt laut einem Sprecher Hackers daran, dass bei vielen Berufsgrup­pen Impfangebo­te etwa über Betriebsim­pfungen „zentral in der jeweiligen Einrichtun­g koordinier­t werden“.

Sollte bei Impfungen Impfstoff übrig bleiben, kann dieser auch spontan verimpft werden. Dazu gibt es bei der Anmeldung den Punkt „Vormerkung für Warteliste“: Der Impfpriori­sierung entspreche­nd werden dann jene Personen kontaktier­t, die „innerhalb von ein bis zwei Stunden“nach einem Anruf beim Impfzentru­m erscheinen können.

Bisher wurden inklusive Samstag 18.981 Personen in Wien geimpft. Bis Montag läuft in der Messe Wien auch noch die Impfaktion für Personen aus dem Medizin- und Gesundheit­sbereich. Insgesamt sollen dort rund 11.000 Personen geimpft werden. Laut Dashboard des Gesundheit­sministeri­ums wurde bis Sonntagabe­nd österreich­weit mit mehr als 100.000 Impfungen gerechnet. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meinte, dass man mit den derzeitige­n Liefervere­inbarungen allen über 65Jährigen bis Ende April oder Anfang Mai eine Impfung anbieten könne. Wird der Impfstoff von Astra Zeneca bald zugelassen, könne das auch schon bis Ende März möglich sein.

Aufregung gibt es um die Corona-Impfung Anfang Jänner im Alten- und Pflegeheim Eberschwan­g in Oberösterr­eich. Laut Krone sollen nur acht Bewohner und acht Mitarbeite­r, dafür 30 Externe geimpft worden sein – darunter der Bürgermeis­ter, zwei Vizebürger­meister und der Hausarzt. Am Impftag seien viele Heimbewohn­er krank gewesen, hieß es.

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Noch bis einschließ­lich Montag läuft eine viertägige Impfaktion für Personen aus dem Medizin- und Gesundheit­sbereich in der Messe Wien. Insgesamt sollen rund 11.000 geimpft werden.
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