Auch Personen außerhalb von Heimen werden geimpft
In Kärnten kam es zu einer Anzeige, in Oberösterreich wollte ein Bürgermeister Vorbild sein
Aus ganz Österreich mehren sich Meldungen, dass auch externe Personen Impfungen bekommen, die eigentlich für Personal und Bewohnerschaft von Altenund Pflegeheimen gedacht sind.
In Kärnten kam es gar zu einer Anzeige, nachdem heimfremde Personen geimpft wurden. Bislang, so heißt es vom Land, habe eine Untersuchung des Landes ergeben, dass sich in jenem Heim gezeigt habe, dass aus jenen von Pfizer gelieferten Phiolen nicht fünf, sondern sechs Impfdosen gewonnen und verabreicht werden können. Letztlich wurden laut einem Landessprecher in dem Heim nicht wie geplant 120, sondern 151 Personen geimpft, darunter 29 Externe – 20 von ihnen waren Angehörige von Bewohnern. Nun seien in allen Heimen Nachprüfungen eingeleitet worden, da zusätzliche Hinweise über möglichen Missbrauch aufgetaucht seien.
Bürgermeister geimpft
In Oberösterreich hingegen nimmt die Heimaufsicht des Landes das Alten- und Pflegeheim Eberschwang unter die Lupe. Bei einer Corona-Impfaktion Anfang Jänner wurden 16 Personen aus dem Heim und 30 externe Leute geimpft. Unter den Geimpften waren auch Bürgermeister Josef Bleckenwegner (SPÖ) und zwei Vizebürgermeister von der SPÖ und der FPÖ. Das Gemeindeoberhaupt rechtfertigt das mit seiner eigenen Vorbildwirkung. Vonseiten der Heimaufsicht will man heute, Dienstag, einen ersten Zwischenbericht vorlegen.
Auch in der Steiermark wurden Vorwürfe laut, in einem Volkshilfeheim seien Impfdosen an Externe vergeben wurden. Der steirische Volkshilfechef Franz Ferner unterstreicht, dass man eine klare Impfanordnung für die Volkshilfeheime erlassen habe: Bei Hausärzten würden Notfalllisten aufliegen, danach werde bei Überschuss verimpft.
Im Gesundheitsministerium betont man, dass Impfstoffe nicht weggeworfen werden sollen. Prinzipiell könne ein Heim nur so viele Dosen bestellen, dass Bewohner und Mitarbeiter geimpft werden können. Springe jemand ab, brauche es Notfalllisten aus dem nahen Umfeld, laut denen man überschüssige Dosen verimpfen könne. „Wenn Personen geimpft werden, die gar nichts mit dem Heim zu tun haben, dann entspricht das klar nicht den Vorgaben“, sagt ein Sprecher zum STANDARD. (ars, elas, mro, mue)