Annus horribilis für Automobilwirtschaft
Schlechtestes Jahr seit 33 Jahren – Absatz auf 248.740 Pkws eingebrochen
Wien – Auf ein „dramatisches Jahr“blickt die Automobilwirtschaft zurück. Der Gesamtmarkt an PkwNeuzulassungen brach um 25 Prozent ein, rechnete der Sprecher der Automobilimporteure, Günther Kerle, am Montag vor. Hauptverantwortlich dafür seien die Covid19-Pandemie und die damit einhergehenden Ladenschließungen und Produktionsausfälle.
Deutlich rückläufig waren erwartungsgemäß die Zulassungen benzinund dieselbetriebener Pkws, hingegen verdoppelten sich die Absatzzahlen von Autos ohne Verbrennungsmotor
auf 50.060, sagte der bei der Statistik Austria für die KfzStatistik zuständige Peter Laimer. Der Anstieg sei überwiegend auf Benzin-Hybrid-Pkws zurückzuführen, deren Absatz um 105,5 Prozent auf 25.380 Kfz stieg. Auch ihre Anschaffung wird staatlich gefördert.
Gut nachgefragt waren auch reine E-Pkws. Der mit Förderungen erkaufte Zuwachs betrug 72,8 Prozent auf 15.972 Fahrzeuge. Einen regelrechten Boom verzeichneten Zweiräder, also Mopeds und Motorräder. Deren Neuzulassungen lagen mit 46.099 Fahrzeugen um 13,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Sie überholten damit den Lkw, der 40.042 Neuzulassungen auf die Waage brachte – ein Minus von 16,7 Prozent.
Die Automobilwirtschaft sieht den Absatzrückgang auch hausgemacht: Steuererhöhungen (Normverbrauchsabgabe, motorbezogene Versicherungssteuer) und Verschlechterungen beim Sachbezug (für Privatnutzung von Firmenwagen) hätten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Mix führte zum schlechtesten Jahr seit 33 Jahren. In Berlin fürchtet man Produktionsstopps, „das wäre der Super-GAU“. (ung)