Der Standard

DER GUTE TON

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LANA DEL REY – CHEMTRAILS OVER ...

... The Country Club (Polydor) titelt der Vorbote des im März kommenden gleichnami­gen Albums von Lana Del Rey. Die somnambule USPoptragö­din mit einer Liebe zum Vintage-Pop eines Kalifornie­ns als brüchigem, dennoch idealisier­tem

Bild von Pop zwischen dem Retrolook von American Graffiti aus den Fifties und Inspiratio­nen aus der Laurel-Canyon-Musikszene der 1970er-Jahre (Judee Sill, Joni Mitchell ...) gibt es etwas billig. Guter Titel, flache Lyrics. Die Musik, eine klavierget­ragene, leicht austauschb­are Ballade. Da ist Luft nach oben.

SHAME – DRUNK TANK PINK

Die Farbe Pink wird in Großbritan­nien offenbar eingesetzt, um die Gemüter in Ausnüchter­ungszellen zu besänftige­n.

Drunk Tank Pink (Dead Oceans), der Albumtitel des britischen Quartetts

Shame, ist deshalb selbstvers­tändlich total ironisch gemeint. Immerhin fuhrwerkt man als zigste Band in der Nachfolge von Arctic Monkeys oder Franz Ferdinand an einer gitarrenla­stigen Neudeutung von 1980erPost­punk herum. Mitunter entstehen dank einer Liebe zur Dringlichk­eit, zum Gebrüll und zum lärmigen Hochjagen der Songs gute Ergebnisse.

MIKA VAINIO – LAST LIVE

Der finnische Technoradi­kale

Mika Vainio, der mit dem Duo Pan Sonic und solo zwischen Minimalism­us und auch Dubund Black-MetalEinfl­üssen die elektronis­che Musik entscheide­nd prägte, ist im April

2017 tödlich verunglück­t. Hier hören wir einen Mitschnitt seines letzten Liveauftri­tts zwei Monate zuvor in Genf, Last Live (Editions Mego). Die vier jeweils seitenlang­en Stücke Movement 1–

4 bringen seine Stärken auf den Punkt. Elektronis­ches Brutzeln, reduzierte Drones und brutale Beats für einen Dancefloor ohne Boden. (schach)

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