Gernot Langes-Swarovski 1943–2021
Wattens – Gernot Langes-Swarovski ist am Donnerstag im 77. Lebensjahr nach langer Krankheit im Beisein der engsten Familie gestorben. Das teilte das Swarovski-Unternehmen am Freitag mit. 35 Jahre lang stand Gernot Langes-Swarovski als geschäftsführender Gesellschafter an der Spitze des Kristallkonzerns. Mit 17 Prozent war er größter Einzelgesellschafter.
Der schillernde Tiroler Unternehmer war Urenkel von Daniel Swarovski, der den Betrieb gegründet hatte. Auch nach seinem Abschied von der Unternehmensspitze 2002 blieb die Macht bis vor kurzem in seinem Familienzweig, Sohn Markus wurde Chef – heute leitet Robert Buchbauer die Geschäfte.
Ins Unternehmen eingestiegen war Langes-Swarovski 1964, unter ihm wurde das Kerngeschäft mit den geschliffenen Kristallen für die Mode- und Schmuckindustrie weiterentwickelt. In London eröffnete in den 1980er-Jahren der erste Swarovski-Shop.
Zum Hundert-Jahr-Firmenjubiläum setzten sich Familie und Konzern 1995 mit den Kristallwelten ein Denkmal. André Heller steuerte Ideen für das Ausstellungsareal bei.
Allerdings erlitt der Konzern unter Langes-Swarovski auch den größten Flop seiner Geschichte: Die Übernahme der US-Juwelierkette Zale wurde zum Milliardengrab. Zale musste in die Insolvenz geschickt werden, Swarovski und die Banken verloren viel Geld.
Der Onkel von Fiona Swarovski war Vater dreier Kinder und wurde von seinem Umfeld „Gerni“genannt. Berühmt war auch das Forellenessen, das der Marketingexperte regelmäßig im Rahmen des Forums Alpbach veranstaltete. Langes-Swarovski war Biobauer, Weinproduzent, Flugunternehmer.
Als Fußballpräsident des FC Swarovski Tirol hatte er zeitweise Erfolg. (gra, luis)