Aufschub für zwei Gedopte
Meister Salzburg darf mit Koita und Camara kicken
Salzburg – Red Bull Salzburg kann bis zum Abschluss des Dopingverfahrens des europäischen Verbands Uefa die Kaderspieler Sekou Koita und Mohamed Camara in Pflichtspielen einsetzen. „Das Verfahren wurde eröffnet, aber es gibt keine vorliegende Suspendierung, was im Umkehrschluss heißt, dass die Spieler, wenn es sportlich passt, jederzeit einsatzfähig sind“, sagte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter am Freitag auf einer Pressekonferenz. Die Frist für Stellungnahmen wurde bis 25. Jänner verlängert. „Wir gehen davon aus, dass es bis Ende Februar, Anfang März zu einem Urteil bzw. einem Verfahrensabschluss kommt“, sagte Reiter.
Bis dahin könnten die beiden Afrikaner eingesetzt werden. „Es steht ihnen auch zu, solange sie nicht suspendiert sind, dass sie auch ihren Beruf ausüben können. Wir können und wollen als Klub gar nicht verhindern, dass sie ihren Beruf ausüben können“, sagte Reiter. Trainer Jesse Marsch betonte, dass die beiden fit und ein Thema für den Match-Kader am Sonntag gegen Altach sind. Dass ein Nicht-Einsetzen der Spieler die Dauer der Sperre verkürzen würde, hat sich laut Reiter nicht bestätigt. Der 49-Jährige selbst wurde übrigens bestätigt, sein Vertrag bis 2024 verlängert.
Koita, er ist mit zehn Treffern Führender in der Torschützenliste, und Camara hatten im Dezember nach ihrer Rückkehr vom malischen Nationalteam in Salzburg eine positive A-Probe abgegeben und auf die Öffnung der B-Probe verzichtet. Das Duo soll ein Mittel gegen Höhenkrankheit erhalten haben. Der Mannschaftsarzt des malischen Verbands wurde mittlerweile suspendiert.
Reiter betonte, dass Sportler gemäß Anti-Doping-Gesetz selbst für die Einnahme von Substanzen verantwortlich seien, verwies aber neuerlich auf die „grobe Fahrlässigkeit und ein wirkliches Verschulden in der medizinischen Abteilung des Verbands“. Seine Meinung war gleichsam Salzburger Hoffnung. Reiter: „Es wird Fingerspitzengefühl der Uefa benötigen.“
Austrias Glaube
Salzburg ist in Altach mit oder ohne Koita Favorit. Was bereits am Samstag in Ried passiert, ist völlig offen, die Wiener Austria stattet dem Aufsteiger einen Besuch ab. Sie hat zwei Zähler weniger. „Wir brauchen einen guten Start, um den Glauben an die Meisterrunde zu bewahren“, sagte Trainer Peter Stöger.
Bei den Riedern sitzt erstmals Miron Muslic auf der Bank. „Für alle Teams, die in der unteren Hälfte sind, sieht es ähnlich aus. Es zählt jeder Punkt, jeder Auftritt. Jedes Spiel wird umkämpft sein“, sagte der 38-jährige Muslic. Für den LASK zählen am Sonntag gegen die WSG Tirol nur drei Punkte. (APA, red)