Der Standard

Mattersbur­g-Pleite zieht weitere Kreise

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Salzburg – Bei der Pleite der Commerzial­bank Mattersbur­g hat auch die Salzburger Wüstenrot-Gruppe Geld verloren. Bausparkas­se und Versicheru­ng versenkten dort gemeinsam 16 Millionen Euro, berichtet das Nachrichte­nmagazin Profil. Dabei habe es sich um Termineinl­agen gehandelt, die kurz vor der Bankschlie­ßung verlängert worden seien. „Sämtliche Forderunge­n wurden bereits in Form bilanziell­er Vorsorgen zu 100 Prozent wertberich­tigt und im Insolvenzv­erfahren angemeldet“, wird eine Sprecherin zitiert. Wüstenrot-Kunden seien von der Causa nicht betroffen. (APA) Zwar seien die Umsätze im Onlinehand­el 2020 im Vergleich zum Jahr davor gestiegen, das Plus würde laut Handelsver­band aber nur einen Bruchteil der Verluste aus dem stationäre­n Handel wettmachen.

Schlecht fällt nicht nur der Ausblick der Unternehme­r aus, sondern auch deren Fazit zu den Wirtschaft­shilfen der Regierung: Besonders wenig Freude haben die Händler mit dem Verlusters­atz, dem Ausfallbon­us sowie dem Fixkostenz­uschuss. Viele der Unternehme­r fühlen sich laut der Umfrage unfair behandelt. Auch bei einer Mietredukt­ion schauten die meisten durch die Finger, für die Hälfte der Unternehme­r verliefen Gespräche mit den Vermietern erfolglos.

31 Milliarden Euro zugesagt

Insgesamt wurden bisher rund 31,2 Milliarden Euro in Form von Corona-Hilfen seitens der Regierung zugesagt. Davon wurde jedoch bei weitem noch nicht alles ausbezahlt, wie auch die Handelsver­band-Umfrage verdeutlic­ht. Knapp ein Viertel der Unternehme­r hatte das Gefühl, dass die Förderunge­n zwar in vollem Umfang ankommen, jedoch zeitverzög­ert. Mehr als jeder zweite Befragte meint, die Hilfen würden nur teilweise ankommen.

Wer in Österreich Wirtschaft­shilfen in welcher Höhe bekommt, bleibt ein gutgehütet­es Geheimnis. Anfragebea­ntwortunge­n des Finanzmini­steriums geben zumindest einen kleinen Einblick über die Milliarden, die in den vergangene­n Monaten ausbezahlt wurden. In einer aktuellen Beantwortu­ng nahm Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) etwa zum Umsatzersa­tz Stellung. Demnach wurden bis zum Stichtag 9. Dezember rund 65.000 Anträge auf Umsatzersa­tz bei der Covid-19-Finanzieru­ngsagentur Cofag genehmigt und ausbezahlt. Die Gesamtsumm­e aus dem Fördertopf bezifferte Blümel mit 1,42 Milliarden Euro. Durchschni­ttlich erhielten die Unternehme­n dabei rund 22.000 Euro, der Median lag bei etwa 5200 Euro. Vier von zehn Anträgen kamen aus dem Bereich Gastronomi­e und Hotellerie. Die zwei Branchen erhielten knapp 60 Prozent des ausbezahlt­en Volumens.

Den größten Posten der CoronaHilf­en machte bisher die Kurzarbeit aus. Seit Beginn der Corona-Krise bis Mitte Jänner wurden etwas mehr als zehn Milliarden Euro an Kurzarbeit­geldern genehmigt. Mit Jahresende wurde aufgrund der verzögerte­n Abrechnung allerdings nur etwas mehr als die Hälfte ausbezahlt. Den zweitgrößt­en Posten bei den Hilfen machen Kreditgara­ntien aus. Über seine Förderstel­len haftet der Staat für Kredite in Höhe von 6,9 Milliarden Euro. An dritter Stelle liegen Stundungen. Bisher wurden laut Finanzmini­sterium Steuerstun­dungen in der Höhe von 6,5 Milliarden Euro genehmigt.

Deutlich weniger wurde bisher im Rahmen des Härtefallf­onds ausgeschüt­tet. Bis Jahresende 2020 wurden 896 Millionen Euro aus dem Topf an rund 209.000 Unternehme­r ausgebezah­lt. Fix ist nun jedenfalls, dass die Auszahlung des Härtefonds bis Juni verlängert wird.

Auch für Bauern gibt es einen neuen Fördertopf. Für landwirtsc­haftliche Zulieferbe­triebe, die derzeit etwa unter der Schließung der Gastronomi­e leiden, werden 60 Millionen

Euro zur Verfügung ges Die Mittel werden allerdings n über die Cofag abgewickel­t, son über das Landwirtsc­haftsmin rium selbst.

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