Sich selbst überrascht
Super-G versöhnt die ÖSV-Damen mit Crans Montana, nur Lara Gut-Behrami schlägt Tamara Tippler
Crans Montana – Tamara Tippler hat sich im Skiweltcup schon wieder nur einer Läuferin geschlagen geben müssen. Beim Super-G am Sonntag in Crans Montana war lediglich die Schweizer Siegerin Lara Gut-Behrami – um 0,93 Sekunden – schneller als die Steirerin. Dritte wurde die Italienerin Federica Brignone (+1,02). Die Vorarlbergerin Christine Scheyer schaffte als Fünfte das beste Ergebnis seit ihrem Comeback nach Verletzung, Ricarda Haaser wurde Siebente. In der Abfahrt am Samstag war Haaser als Zwölfte die ÖSV-Beste, am Freitag gab’s keinen Top-Ten-Platz.
Tippler hatte heuer schon in der Abfahrt von St. Anton einen zweiten
Platz verbucht. Auch damals fehlte ihr fast eine Sekunde, auf Sofia Goggia. Die Italienerin hat gestern das Crans-Triple verpasst. Die AbfahrtsOlympiasiegerin, die zuvor beide Abfahrten dominiert hatte, fuhr am vorletzten Tor vorbei.
Stephanie Venier kam wie schon in der ersten Abfahrt schwer zu Sturz, aber wieder relativ glimpflich davon. Die Tirolerin war auf Podestkurs gelegen. Nachdem sie einmal fast eingefädelt hatte, verschnitt es ihr an derselben Stelle, an der am Vortag die tschechische Olympiasiegerin Ester Ledecka schwer gestürzt war, die Ski. Auch Venier landete im Netz, fuhr aber letztlich immerhin noch selbst ins Ziel.
Die ÖSV-Damen haben in der WM-Saison mit Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb bereits zwei Siegläuferinnen durch Verletzungen verloren. Umso erfreulicher war, dass Tippler wieder auf dem Podest
Foto: EPA / Jean-Christophe Bott landete und auch Scheyer und Haaser aufzeigen konnten. „Ich habe mir im Sommer viele Gedanken gemacht, wie ich besser werden kann“, sagte Tippler. „Schön, dass das fruchtet. Ich versuche, Stück für Stück besser zu werden.“
Scheyer war als Fünfte glücklich, aber auch überrascht. „Eigentlich habe ich mich gar nicht so gut gefühlt. So ein Ergebnis ist natürlich super für das Selbstvertrauen.“Ob sie damit auch ein WM-Ticket gelöst haben könnte? „Da vergeude ich keinen Gedanken. Wenn’s kommt, dann kommt’s.“
Was am Dienstag kommt, ist das nächste Rennen, der KronplatzRiesentorlauf in Südtirol. (red, APA)