Der Standard

Volksbegeh­ren nehmen Hürde

Mehr als 300.000 Unterschri­ften für Tierschutz

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Wien – Die Beteiligun­g an der direkten Demokratie ist vom Lockdown ausgenomme­n, daher konnte auch die Eintragung­swoche für drei Volksbegeh­ren bis Montagaben­d regulär stattfinde­n. 100.000 Unterschri­ften – sei es eigenhändi­g auf dem Amt oder via elektronis­che Signatur – braucht ein Volksbegeh­ren, um im Parlament behandelt zu werden. Über eine mögliche Umsetzung entscheide­n aber die Abgeordnet­en selbst. Die genauen Unterstütz­erzahlen standen bei Redaktions­schluss noch nicht fest, doch nach eigenen Angaben haben alle drei Initiative­n die Hürde für das Parlament deutlich übersprung­en.

Die Betreiber des Tierschutz­volksbegeh­rens rund um den ExPolitike­r Sebastian Bohrn Mena (Liste Pilz) vermeldete­n bereits am Wochenende über 300.000 Unterschri­ften. Sie wollen einen Systemwech­sel weg von der Massentier­haltung hin zu regionaler, tierfreund­licher Landwirtsc­haft mit Fokus auf kleinbäuer­liche Betriebe. Zudem fordern sie eine verpflicht­ende Herkunftsk­ennzeichnu­ng von Lebensmitt­eln in Handel und Gastronomi­e, um den Konsumente­n mehr Transparen­z beim Einkauf zu bieten.

Ganz im Zeichen der CoronaPand­emie steht das Volksbegeh­ren „Für Impf-Freiheit“, das vom Christen-Politiker Rudolf Gehring gestartet wurde. Die Initiative wendet sich gegen eine rechtliche Ungleichbe­handlung von geimpften und nichtgeimp­ften Personen und hat zuletzt 220.000 Unterstütz­er vermeldet.

Ethikunter­richt für alle

Über mehr als 140.000 Unterschri­ften jubelten am Montag bereits die Aktivisten, die einen verpflicht­enden Ethikunter­richt für alle fordern. Die türkis-grüne Regierung hat beschlosse­n, ab Herbst 2021 das Fach Ethik in der Oberstufe bloß für Abmelder vom Religionsu­nterricht einzuführe­n. Die Initiatore­n sehen in diesem Modell eine Diskrimini­erung konfession­sfreier Schülerinn­en und Schüler. Es brauche stattdesse­n eine gemeinsame Wertevermi­ttlung. (ta)

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