LESERSTIMMEN
Poetische Mission
Betrifft: Interview mit „Zettelpoet“Helmut Seethaler von Stephan Hilpold
der Standard, 22. 1. 2021 Mit Interesse habe ich Ihr Interview mit diesem Giganten des Durchhaltens gelesen. Ich nehme seit Jahrzehnten Anteil an diesem Poeten, der seine Mission gegen hunderte Anzeigen, Gerichtsverfahren und Behinderungen mutig und mit bewundernswerter Zuversicht durchführt. Jahrelang galt er als extremer Außenseiter, ja Spinner, aber offensichtlich ist er doch irgendwie in der Mitte angekommen.
Dass die Polizei und die Wiener Linien ihn in Ruhe gewähren lassen, seine Pflückgedichte aufzuhängen, deutet doch auf eine größere Toleranz der Institutionen gegenüber ungewöhnlichen Mitbürgern hin. Ich wünsche ihm alles Gute und mehr Förderungen! Inge Kimmel
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Bewusst- und schamlos
Betrifft: Impfvordrängler
Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf unsere sozialen und menschlichen Verhältnisse, heißt es. Beim Drängeln um die Impfung scheint sich dies in kaum fassbarer Weise zu bewahrheiten: Wie Papst Franziskus schon vor Wochen befürchtet und davor gewarnt hat, bekommen die ärmsten Länder der Welt kaum Impfstoff. Experten und Expertinnen befürchten, dass Milliarden Menschen noch länger ungeimpft bleiben müssen.
Aber auch Vorgänge bei uns treiben jedem Humanisten die Schamesröte oder ebensolchen Zorn ins Gesicht: Manche Bürgermeister und -innen halten sich offenbar für so wichtig, dass sie meinen, sich vor die Hauptrisikogruppen drängeln zu müssen. Und während viele ältere Menschen, aber auch Kindergartenund Schulkinder sowie deren Eltern und Lehrer auch schon monatelang unter Besuchsbeschränkungen bzw. dem Lockdown-Fernbetrieb leiden, kommt nun Sabine Seidler, die Präsidentin der Uni-Rektorenkonfernz, auf die Idee, offen eine Vorreihung der Universitäten vorzuschlagen.
Bewusst- und Schamlosigkeit machen offenbar auch vor der Tür der Vertreter unserer höchsten Bildungseinrichtungen nicht halt. So sind wir!? Josef Christian Aigner
6020 Innsbruck
Erratum: Detailfehler
Betrifft: Leserbrief „Kaum beachtetes Detail“von Gerald Stourzh
der Standard, 23./24. 1. 2021 Leider habe ich im Leserbrief von 23. 1. die Zahl der Richterinnen am Supreme Court mit zwei statt drei angegeben. Gerald Stourzh
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