Wann KN95-Masken aus China zulässig sind
Seit Montag gilt in Österreich FFP2-Masken-Pflicht. Auch die chinesischen Modelle mit dem Aufdruck KN95 können hierzulande als FFP2-Masken zugelassen sein. Antworten auf die häufigsten Fragen.
Frage: Gilt eine Maske mit dem Aufdruck KN95 als FFP2-Maske? Antwort: Masken mit diesem Aufdruck stammen aus China und sind hierzulande zugelassen, wenn sie in Europa überprüft worden sind. Dafür müssen die Masken mindestens zwei der folgenden Merkmale aufweisen: ausdrückliche Bezeichnung als FFP2-Maske, CE-Zeichen, ENKennzeichnung oder eine vierstellige Nummer zur Identifikation des zertifizierenden Testinstituts. Das bedeutet laut Gesundheitsministerium, dass diese Masken nachweislich in Europa geprüft wurden, nicht gefälscht sind und über eine gleichwertige Filter- beziehungsweise Schutzleistung verfügen.
Frage: Was bedeutet KN95? Antwort: KN95 steht für „Non-Powered Air-Purifying Particulate Respirator“. Diese Masken entsprechen der chinesischen Norm GB26262006 der Standardization Administration of the People’s Republic of China. Sie sind ähnlich gut wie die europäischen FFP2-Masken.
Frage: Was bedeuten das CE-Zeichen, die EN-Kennzeichnung und die vierstellige Nummer auf der Maske? Antwort: Mit dem CE-Zeichen (Conformité Européenne, „Europäische Konformität“) belegen die Hersteller, dass ihr Produkt allen Normen und Gesetzen entspricht – sie bringen es durch eigenes Ermessen an. EN-Normen sind europäische Standards, die der Harmonisierung dienen. FFP2-Masken erfüllen die europäische Norm EN 149:2001+A1:2009. Die vierstellige Kennnummer steht für die sogenannte Benannte Stelle, das ist ein unabhängiges Institut, das das Produkt geprüft hat.
Frage: Wie funktionieren FFP2-Masken?
Antwort: Sie filtern mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Luft. Bei ihrer Zulassung wird überprüft, wie viele der kleinsten Tröpfchen mit rund 0,6 Mikrometern es durch die Maske schaffen. Das Material ist elektrostatisch geladen. Damit sind die FFP2-Masken luftdurchlässig, um den Atemwiderstand so gering wie möglich zu halten, aber dennoch werden Partikel gefiltert, die eigentlich hindurchdringen würden. Sie bleiben an der Maske haften – wie bei einem elektrostatisch aufgeladenen Luftballon, der Haare anzieht.
Frage: Worauf sollte bei einer FFP2Maske noch geachtet werden? Antwort: Um auch das Umfeld zu schützen, sind nur Masken ohne Ausatemventil erlaubt. Die Effektivität ist zudem nur gegeben, wenn die Maske auch richtig verwendet wird. Sie muss gut passen und dicht am Gesicht sitzen. Außerdem sollte sie regelmäßig gewechselt werden, vor allem wenn sie durchfeuchtet ist. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Wiederverwendung der Masken möglich.
Frage: Sind KN95-Masken im Gesundheitsbereich zugelassen? Antwort: Ja, aber nur dann, wenn sie in Österreich CPA-zertifiziert worden sind. Diese Abkürzung steht für „Corona Sars-CoV-2 Pandemie Atemschutzmaske“, es handelt sich dabei um ein der FFP2-Maske ähnliches Produkt aus Österreich. CPAMasken dienen laut Wirtschaftsministerium „ausschließlich der dringenden Versorgung von medizinischen Fachkräften für die Dauer der derzeitigen Gesundheitsbedrohung“. Aufgrund der hohen Nachfrage haben diese Masken ein verkürztes Bewertungsverfahren durchlaufen und nicht das komplette Prüfverfahren der Önorm EN 149, die Kriterien orientieren sich aber am Standard FFP2. Personen im Gesundheitsbereich könnten sich „seit dem Beginn der Pandemie darauf verlassen, dass es sich um sichere Masken handelt, die der Filterleistung und dem Schutz einer FFP2Maske entsprechen“, so das Gesundheitsministerium.