Der Standard

Kein Zwang

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Homeoffice bleibt freiwillig. Zuletzt ist diskutiert worden, dass Arbeitgebe­r ihren Mitarbeite­rn verpflicht­end die Möglichkei­t zum Homeoffice anbieten sollten, wenn das möglich ist. Davon hat die Regierung Abstand genommen. „Wir haben vereinbart, dass Homeoffice weiterhin Vereinbaru­ngssache zwischen Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er bleibt. Homeoffice bleibt weiterhin freiwillig“, sagte Arbeitsmin­ister Martin Kocher im Pressefoye­r nach dem Ministerra­t. Die Vereinbaru­ng soll schriftlic­h erfolgen und von beiden Seiten unter Einhaltung einer einmonatig­en Frist widerrufen werden können, hieß es in einer Mitteilung des Arbeitsmin­isteriums. Auch freiwillig­e Betriebsve­reinbarung­en sollen möglich sein. Erforderli­ch ist eine Änderung im Arbeitsver­fassungsre­cht.

„Ich glaube, dass die Einigungen für beide Seiten – Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er – einen Vorteil bringt“, meinte der neue Minister. Die Möglichkei­t des Homeoffice könne „je nach Branche, je nach Erforderni­s“ausgestalt­et werden. „Es gibt die Möglichkei­t, das nur wenige Stunden in der Woche bis eben auch sehr umfangreic­h zu nutzen“, sagte Kocher. Auch betonte er, dass Arbeitsins­pektorate keinen Zutritt in die Wohnungen der Arbeitnehm­er haben werden. Die Arbeitszei­t werde genauso wie im Büro berechnet werden.

Mehr Rechtssich­erheit angepeilt

Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) sagte, es gehe auch darum, in Zeiten der Pandemie Rechtssich­erheit zu schaffen – sowie einen Anreiz, möglichst die Kontakte zu reduzieren und die Arbeit von zu Hause aus zu ermögliche­n. Im Jahr 2023 soll dann eine Evaluierun­g erfolgen, die Regelung soll ja über die Pandemie hinaus bestehen bleiben.

Auch Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) verwies auf die Bedeutung der Maßnahme für die Eindämmung der Pandemie. Man wisse, dass gerade im Frühling die Beanspruch­ung des Homeoffice eine „erfreulich starke“gewesen sei. Jetzt liege die Inanspruch­nahme aber doch deutlich niedriger. Mehr Homeoffice bedeute weniger Bewegung und damit weniger Ansteckung­srisiko. Sein Appell laute daher, die Möglichkei­t des Homeoffice stärker zu nützen.

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