Neue Auszeichnung ehrt Journalist Claus Gatterer
Mit 10.000 Euro dotierter Preis wird im Juni vergeben
– Ein neuer Journalismuspreis erinnert an den Südtiroler Journalisten, Historiker und Dokumentarfilmer Claus Gatterer. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird vom Land Südtirol finanziert. Verliehen wird sie vom Presseclub Concordia und der Michael-Gaismair-Gesellschaft Bozen. Gatterer leitete im ORF lange das sozialkritische ORF-Reportageformat Teleobjektiv.
Mit dem neuen Preis wollen die Initiatoren „journalistische Leistungen, die sich im Sinne Claus Gatterers durch kritisches Fragen, soziales Engagement und hohes stilistisches Niveau auszeichnen“, würdigen. Die Einreichung ist bis 31. März 2021 über die Concordia-Website möglich, über die Vergabe entscheiden eine Jury. Verliehen wird der Preis rund um Gatterers Todestag am 28. Juni in seiner Heimatgemeinde Sexten.
Initiiert wurde die Auszeichnung von Gatterers Wegbegleitern Peter Huemer und Kurt Langbein, von seinem Biografen Thomas Hanifle, dem Südtiroler Journalisten Christoph Franceschini und vom Tiroler Publizisten Markus Wilhelm.
Südtirol hat bis 2018 die vom Österreichischen Journalisten-Club (ÖJC) vergebene Auszeichnung gesponsert. Der vom ÖJC verrechnete Verwaltungsaufwand führte dann zum Bruch, neue Sponsoren waren das Land Burgenland und den Esterhazy-Betrieben. Bis der ÖJC 2019 den Aufdecker-Blogger Markus Wilhelm mit dem Gatterer-Preis auszeichnen wollte. Wilhelm lehnte die Auszeichnung ab, er wolle mit dem ÖJC nichts zu tun haben, und recherchierte frühere Abrechnungen des Clubs gegenüber dem Land Südtirol; der ÖJC wies die Vorwürfe zurück. Nach den Recherchen, der Distanzierung einer Vielzahl bisheriger Preisträger sowie der Debatte um den Preis und den Club verabschiedeten sich die burgenländischen Sponsoren. Die Markenrechte am Prof.-Claus-Gatterer-Preis hat sich der ÖJC gesichert.
Der ÖJC will künftig seine Journalistenpreise neu ausrichten. So wird es unter anderem in Zukunft kein Preisgeld mehr geben. (red)