Gebremstes Wachstum in Wien
2020 weniger Geburten und mehr Sterbefälle
Wien – Wien wächst weiter – wenn auch 2020 langsamer als in den vergangenen Jahren. Rund 10.000 Einwohner sind im vergangenen Jahr dazugekommen, das ist ein Plus von 0,5 Prozent. Am 1. Jänner 2021 lebten etwa 1,92 Millionen Menschen in der Stadt. Das Wachstum liegt damit unter dem Vorjahreswert (plus 13.700 Einwohner) und deutlich unter dem Zehn-Jahres-Mittel von 2010 bis 2019 (plus 22.100). Das gab die Stadt am Freitag bekannt.
Die MA 23 (Statistik) führt das auf die Pandemie zurück. „Corona bestimmt unser aller Leben und auch das demografische Geschehen“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Peter Wieser. 2020 gab es „weniger Geburten, aber mehr Sterbefälle“.
Konkret heißt das: Während die Geburtenbilanz (Geburten – Sterbefälle) im Jahr 2019 noch ein Plus von 3785 auswies, liegt diese nach den vorläufigen Daten nur bei rund 1000: 18.700 Neugeborene stehen 17.700 Todesfällen gegenüber.
Die Übersterblichkeit von rund zehn Prozent sei im „mehrjährigen Vergleich ungewöhnlich“. Wien liegt dabei jedoch im Österreich-Schnitt. Stark getroffen wurde die Stadt von der zweiten Corona-Welle: Während im Frühjahr die Übersterblichkeit noch gering ausfiel, lag der Höhepunkt im Herbst/Winter 2020.
In einem Vergleich der Wiener Landesstatistik liegt die Übersterblichkeit in Österreich (8400 Menschen mehr als in normalen Jahren) etwas höher als die Zahl der Covid19-Todesopfer (rund 6500), erklärt Landesstatistiker Ramon Bauer, das könne auch daran liegen, dass nicht alle, die an Covid-19 verstorben sind, auf Covid-19 getestet wurden. (ook)