Hunderter ohne Gratulanten
Ausnahme-Traber Face Time Bourbon wieder Favorit im Prix d’Amérique
Wien/Paris – Der letzte Sonntag im Jänner ist stets ein besonderer Feiertag für die Freunde Trabrennsports in Europa. Auf der Bahn in Vincennes bei Paris wird der Prix d’Amérique gelaufen – heuer zum 100. Mal, aber leider ohne die sonst üblichen 40.000 Zuschauer im Hippodrome de Paris.
Umso mehr werden am Bildschirm und via Internet dabei sein, wenn die 18 Starter die 2700 Meter in Angriff nehmen. Obwohl die Wettumsätze, Basis des Rennbetriebs, wegen der Corona-bedingten Sperren der Wettlokale erheblich zurückgingen, wurde die Dotation diesmal auf eine Millionen Euro erhöht. Sonst wurden die Preise schon seit dem Frühjahr gekürzt. Die Pandemie hat auch den europäischen Pferderennsport geschädigt.
Die Starter-Liste des Prix d’Amérique legt eine Wiederholung des Vorjahresresultats nahe. Hoher Favorit (16:10) auf die 450.000 Euro für den Sieger ist der Titelverteidiger, der sechsjährige Hengst Face Time Bourbon von Trainer Sebastien Guarato mit seinem üblichen Fahrer Björn Goop. Mit 28 Siegen bei 33 Starts hat er bereit 2,2 Millionen verdient. Züchter und Mitbesitzer des Ausnahme-Trabers ist der deutsche Börsenmakler Rainer Engelke (77), der seit 1982 mit seinem Gestüt in der Normandie erfolgreich ist.
Der im Vorjahr knapp zweitplatzierte achtjährige Hengst Davidson du Pont (40:10) hat diesmal seinen Trainer, Frankreichs vielfachen Champion Jean-Michel Bazire, im Sulky und konnte sich im letzten Vorbereitungsrennen erheblich steigern. Er bietet damit eine interessante Wett-Alternative.