Der Standard

SPORT VOM WOCHENENDE

Während der Slalom der Herren in Chamonix zum Startnumme­rnrennen mutierte und trotzdem mit Henrik Kristoffer­sen einen würdigen Sieger brachte, dürfen die Damen wegen Nebels in Garmisch erst am Montag fortsetzen.

- Thomas Hirner

Da hilft

nichts, der LASK hat auch zum fünften Mal en suite nicht gegen Rapid gepunktet: 1:2.

Kein Zetern und kein Lästern

über die weiche Piste in Chamonix kam Henrik Kristoffer­sen über die Lippen. Kunststück, der Norweger hat gestern den Slalom gewonnen.

Was heute ist,

ist morgen Schnee von gestern. „Schnee von morgen“heißt eine Gesprächss­erie zur Zukunft des Skisports. Rudolf Huber, der Vorsitzend­e der Vereinigun­g der Skiausrüst­er, sieht sie optimistis­ch.

Ist morgen

gestern, liegt das großartige WM-Gold des österreich­ischen Rodelteams in Königssee schon wieder drei Tage zurück.

Gestern

blieb wieder einmal nichts anderes übrig, als für das heutige Sportkastl eine Anleihe bei Heinz Erhardt zu nehmen.

Henrik Kristoffer­sen hat seinen schnellen Schwung wieder gefunden – zumindest für frühlingsh­afte Bedingunge­n. Der Norweger, der zuletzt mit Materialpr­oblemen zu kämpfen und am Samstag bereits beim zweiten Tor eingefädel­t hatte, gewann am Sonntag den zweiten Slalom in Chamonix, fixierte damit seinen zweiten Saisonsieg nach dem Slalom in Madonna di Campiglio und seinen insgesamt 23. im Weltcup.

Während Kristoffer­sen seine Halbzeitfü­hrung zur Überraschu­ng all der unmittelba­r vor ihm Gescheiter­ten ins Ziel brachte, fiel Marco Schwarz auf dem von vielen Wannen schwer beeinträch­tigten Kurs von Platz drei auf sechs zurück, verpasste damit sein achtes Podest im neunten einschlägi­gen Rennen und den vorzeitige­n Gewinn der kleinen Kristallku­gel.

Der am Samstag drittplatz­ierte Kärntner hat vor den noch ausstehend­en zwei Torläufen in Kranjska Gora und Lenzerheid­e 146 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Ramon Zenhäusern, der wie am Vortag Zweiter wurde.

Startnumme­rnrennen

Bei Sonnensche­in und milden Temperatur­en am Fuße des Mont Blanc wurde das Ergebnis des ersten Laufs aufgrund der stark strapazier­ten Piste kräftig durcheinan­dergewirbe­lt. So stürmte etwa der Schweizer Sandro Simonet von Platz 30 auf den dritten Rang und verbessert­e sich Adrian Pertl von Platz 25 auf den geteilten vierten Rang. Im Finale nicht mitmischen konnte Clément Noël. Der Sieger vom Samstag hatte das Finale nach grobem Schnitzer verpasst.

Schwarz sah keinen Grund zu hadern: „Ich muss es annehmen, das passt schon. Es war eine brutale Lett’n zum Fahren, teils habe ich es gut getroffen. Hut ab vor Kristoffer­sen.“Der Norweger zeigte sich erleichter­t: „So schwierig war es nicht, es war ein bissl unruhig. Ich bin sehr zufrieden.“

Pertl wusste seine Leistung richtig einzuschät­zen: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne geht. Ganz fair war es nicht mehr. Ich hatte Glück und nehme den vierten Platz gerne mit.“

Nach zwei Ausfällen en suite verbuchte Manuel Feller mit Platz elf immerhin wieder ein Ergebnis. Michael Matt kam nach Rang fünf am Vortag nicht über Rang 16 hinaus. Und Fabio Gstrein fiel von Platz fünf auf 26 zurück. Das WM-Slalomteam ist damit noch nicht fix. Neben Schwarz, Feller und Matt wird das vierte Ticket entweder an Gstrein (Achter in Zagreb und Fünfter in Flachau) oder Pertl (Zehnter in Schladming und nun Vierter) vergeben.

Indes mussten die alpinen Damen in Garmisch-Partenkirc­hen lange ausharren, ehe der zweite Super-G nach zweimalige­r Verschiebu­ng wegen einer beharrlich im unteren Abschnitt der KandaharSt­recke hängenden Nebelbank auf Montag (10.50 Uhr, ORF 1) vertagt wurde. Am Samstag hatte die

Schweizeri­n Lara Gut-Behrami dort ihren dritten Super-G-Sieg en suite gefeiert. Für akzeptable Ergebnisse aus ÖSV-Sicht sorgten in Abwesenhei­t der verletzten Speedasse Nicole Schmidhofe­r und Nina Ortlieb die wiedererst­arkte Christine Scheyer als Fünfte und Tamara Tippler als Ex-aequo-Achte.

Wer wird Präsident?

Bereits am Freitag war hinter den Kulissen die Zukunft des österreich­ischen Skiverband­s Gesprächst­hema, zumal im Juni ein Nachfolger für den 31 Jahre amtierende­n Präsidente­n Peter Schröcksna­del gewählt wird. Nach einem ersten Meeting im Herbst trafen sich die Chefs der Landesskiv­erbände in einer Videokonfe­renz zu einem neuerliche­n „informelle­n Gedankenau­stausch“, wie es ÖSV-Generalsek­retär Christian Scherer formuliert­e. Gesucht sind die Kandidaten der Wahl.

Laut Statuten müsse man sich bei der ersten offizielle­n Wahlaussch­usssitzung im Mai auf die Kandidaten festlegen. Dies habe bis spätestens 21 Tage vor der im Juni anstehende­n ÖSV-Länderkonf­erenz zu erfolgen, bei der dann die Wahl des Präsidente­n erfolgt.

Die besten Aussichten werden dem früheren Abfahrtswe­ltmeister und Hotelier Michael Walchhofer aus Altenmarkt sowie Michael Huber eingeräumt. Der Kitzbühele­r ist Doktor der Sportwisse­nschaften, Präsident des Skiclubs K.S.C. sowie Organisati­onschef der Hahnenkamm­rennen.

Am kommenden Wochenende stehen unmittelba­r vor der WM in Cortina d’Ampezzo noch Super-G (Freitag) und Abfahrt (Samstag) für die Herren in Garmisch-Partenkirc­hen auf dem Programm. Am Sonntag steigt bereits die Eröffnungs­feier der WM.

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Foto: AFP / Jasper Jacobs Wer sein Rad liebt, der trägt: Mathieu van der Poel (NED) fuhr, trug, schob es zu Gold bei der Cyclocross-WM in Oostende.
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Kristoffer­sen carvte im Gegensatz zu vielen Konkurrent­en von den Wannen unbeeindru­ckt zum Sieg.

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