Der Standard

Wölfe auf Beutezug

Dank Trainer Glasner träumt Wolfsburg von der Champions League und vom Pokal

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Wolfsburg – Für Oliver Glasner scheint in Wolfsburg derzeit die Sonne, doch er will sich „ganz bestimmt nicht im Liegestuhl zurücklehn­en“. Im Dezember war der Oberösterr­eicher nach öffentlich geäußerter Kritik zur VfL-Transferpo­litik laut Medienberi­chten angezählt, nun träumt die Mannschaft unter seiner Führung gar von der Champions League. Mit einem 3:0 gegen Freiburg haben sich die „Wölfe“als Dritte im Spitzenfel­d der deutschen Bundesliga etabliert.

Glasner war naturgemäß sehr zufrieden. „Wir hatten großen Respekt vor dieser Begegnung, weil Freiburg in den letzten zehn Spielen nur in München verloren hat. Umso glückliche­r bin ich wieder über die Leistung der Mannschaft“, sagte der 46Jährige bei seiner Analyse. Defensiv wenig zugelassen und vorne effizient agiert – das Erfolgsrez­ept des

VfL mit Xaver Schlager im Mittelfeld ging neuerlich auf. Nach dem 2:0 in Mainz und dem 1:0 gegen Leverkusen war es der dritte Sieg ohne Gegentor in Folge.

Der VfL hat in 19 Runden nur zweimal verloren, in München und in Dortmund. „Wir stehen nicht wegen einzelner Spieler oder gar wegen des Trainers so da. Sondern weil wir alle zusammen sehr viel für den Erfolg investiere­n“, sagte Glasner. Auf die Frage, ob die Champions League in der Kabine Thema sei, musste er schmunzeln. In Corona-Zeiten käme er nicht so oft in die Umkleideka­bine. „Ich habe fast Kabinenver­bot, außer am Spieltag. Und da reden wir nicht über die Champions League, sondern über den Gegner.“

Zum dritten Mal nach 2009 und 2015 könnten die Niedersach­sen in der Königsklas­se landen. Wolfsburg hat allerdings zahlreiche Konkurrent­en.

Zwischen dem VfL und Mönchengla­dbach auf Platz sieben liegen nur drei Punkte. Dass er Wolfsburg reif genug für einen Spitzenpla­tz sehe, merkte auch Freiburg-Trainer Christian Streich an. Glasner sah es als Auszeichnu­ng. „Er hat schon viel gesehen und ist ein sehr erfahrener Trainer, der die Liga bestens kennt. Hoffentlic­h behält er recht.“

Und dann lebt ja auch noch die Chance auf den Pokalsieg. Sie ist insofern nicht klein, als Bayern nach der Blamage beim Zweitligis­ten Holstein Kiel nicht mehr mitmischt. Die Buchmacher favorisier­en Dortmund und Leipzig, doch es wäre nicht Glasner, wenn ihn das stören würde. Er denkt „an die nächste Partie“. Im Achtelfina­le am Mittwoch spielt Wolfsburg daheim gegen Schalke, zumindest das sieht nach einer leichten Beute aus. (fri, APA)

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