Studie zeigt hohe Wirksamkeit von Sputnik V
Russisches Vakzin zu 91,6 Prozent wirksam – erneut Rufe nach Prüfung einer Zulassung in der EU
Erstmals gibt es nun wissenschaftlich stichhaltige Ergebnisse zur Wirksamkeit des russischen Impfstoffs Sputnik V. Laut Zwischenergebnissen einer Phase-3-Studie in Russland, die am Dienstag in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurden, kommt das Vakzin auf eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent gegen symptomatische Covid-19Erkrankungen. Es liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie die in der EU zugelassenen Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna und besser als das von Astra Zeneca.
Getestet wurde der Impfstoff an 20.000 Freiwilligen in Russland, von denen ein Viertel ein Placebo erhalten hatte. Unter den Teilnehmenden waren rund 2000 Menschen über 60 Jahre. Hier lag die Wirksamkeit bei 91,8 Prozent. Erhoben wurde auch, ob das Vakzin, das eigentlich in zwei Dosen verabreicht wird, auch nach der ersten Immunisierung schon wirkt. Dabei zeigte sich eine Effektivität von rund 74 Prozent nach 15 bis 21 Tagen.
Evaluiert wird eine Zusammenarbeit zwischen dem Gamaleja-Institut, das Sputnik V herstellt, und Astra Zeneca. Beide nutzen eine ähnliche Technologie – ein Trägervirus, das Erbmaterial von Sars-CoV-2 in menschliche Zellen eingeschleust. Weil aber verschiedene Trägerviren verwendet werden, könnte eine Mischung – eine Dosis Astra Zeneca, eine Dosis Sputnik V – die Wirksamkeit erhöhen.
Russland strebt eine Registrierung in der EU an, die Rufe nach einer Prüfung werden lauter. Diese forderte Dienstag unter anderem der Gesundheitssprecher der deutschen Regierungspartei SPD, Karl Lauterbach. (mesc)