Der Standard

Bronze für Schwarz

Marco Schwarz profitiert im Riesentorl­auf vom Ausfall des Favoriten. Mathieu Faivre avancierte in Cortina zum dritten Doppelcham­pion nach Vincent Kriechmayr und Lara Gut-Behrami.

- Thomas Hirner aus Cortina d’Ampezzo

Marco Schwarz gewinnt bei der SkiWM Bronze im Riesentorl­auf. Gold holt der Franzose Mathieu Faivre.

Auch der wohl begnadetst­e Riesentorl­äufer dieser Zeit ist vor einem Ausfall nicht gefeit. Der zuletzt im Weltcup viermal en suite in dieser Disziplin erfolgreic­he Alexis Pinturault rutschte im

Finale nach Halbzeitfü­hrung im oberen Bereich der Pista Labirinti aus und verspielte so die Chance auf seine dritte Medaille in Cortina d’Ampezzo nach Silber in der Kombinatio­n und Bronze im Super-G. Für die Grande Nation sprang Mathieu Faivre in die Bresche. Der 29-jährige Riesentorl­aufspezial­ist aus Nizza, der bislang erst ein Weltcupren­nen (2016 in Val d’Isére) gewonnen hatte, holte sich in 2:37,25 Minuten nicht nur die Goldmedail­le, sondern avancierte nach seinem Erfolg im Parallelre­nnen auch zum Doppelwelt­meister.

Unter tosendem Applaus der in erstaunlic­h großer Zahl erschienen­en

speziellen Gäste fixierte Luca de Aliprandin­i (+0,63) mit Silber die erste Herrenmeda­ille dieser WM für das Veranstalt­erland.

Überrasche­nd kam die sechste Medaille in Cortina für Österreich, die gleichzeit­ig die 300. WM-Medaille für den Ski-Verband ist. Geholt hat sie Marco Schwarz (+0,87). Der Kombinatio­nsweltmeis­ter durfte sich nach Platz sechs zur Halbzeit mit Bronze schon die zweite Medaille umhängen, obwohl mit dem Slalom am Sonntag (10 und 13.30 Uhr) seine Paradedisz­iplin noch aussteht. „Ich habe brutal geschwitzt, das ist eine große Überraschu­ng. Ich habe gezeigt, dass ich auch Riesentorl­auf kann. Im Slalom kann ich befreit drauflosfa­hren.“

Der Weltmeiste­r von Åre 2019, Henrik Kristoffer­sen (+2,53), kam nicht über Rang neun hinaus. Der Norweger reihte sich damit unmittelba­r vor Roland Leitinger ein, der 2017 in St. Moritz hinter Marcel Hirscher Vizeweltme­ister war.

Bereits im ersten Lauf gescheiter­t sind im steilen und eisigen Gelände, auf dem auch Joachim Puchner bei der ORF-Kamerafahr­t zu Sturz gekommen war, neben dem Schweizer Mitfavorit­en Marco Odermatt auch seine hoch gehandelte­n Kollegen Gino Caviezel und Justin Murisier sowie Manuel Feller. Im zweiten rutschte neben dem zunächst drittplatz­ierten Deutschen Alexander Schmid auch Stefan Brennstein­er aus, der nach dem ersten Durchgang ex aequo Siebenter mit dem Slowenen Zan Kranjec war.

Der für Mexiko fahrende Hubertus von Hohenlohe zappelte im Netz. Der 62-Jährige durfte trotz verpasster Quali wegen einer Ausnahmere­gel starten, die für Ein-PersonenTe­ams gilt.

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Marco Schwarz nützte ähnlich wie Katharina Liensberge­r das Momentum und fuhr, begünstigt durch den Ausfall des Favoriten Pinturault, zu Bronze.

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