Der Standard

Die Königin im Slalomquar­tett

Shiffrin wird nicht nur von Vlhova und Gisin gefordert – Liensberge­r carvt entspannt um eine Zugabe

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– Schladming 2013, Beaver Creek 2015, St. Moritz 2017, Åre 2019 – und Cortina 2021? So oder so hat Mikaela Pauline Shiffrin mit dem Gewinn sämtlicher SlalomWM-Titel seit 2013 bereits eine Serie hingelegt, wie sie eher nicht mehr vorkommen wird.

Das Phänomen aus Vail, Colorado, war noch nicht 18 Jahre alt, als es diesbezügl­ich erstmals klingelte, auf der Piste „Streicher“auf der Planai ob Schladming. Ihre ersten beiden Weltcupsie­ge hatten es damals schon angekündig­t.

Aktuell hält Shiffrin bei 68 Siegen im Weltcup, 44 davon im Salom. Im Medaillens­piegel von Cortina liegt die Ein-Frau-Show aus den USA mit je einmal Gold, Silber und Bronze auf Rang vier. Freilich ist Shiffrin am Samstag wieder eine Favoritin, ein Spaziergan­g wird der

Weg zum fünften Titel in Folge für die 25-Jährige aber nicht. Sie, die Slowakin Petra Vlhova und die Schweizeri­n Michelle Gisin teilten sich die einschlägi­gen Saisonsieg­e auf, Vlhova führt nach drei Erfolgen im Spezialwel­tcup, hat sich selbst bei der WM aber bisher enttäuscht – nur Silber in der Kombi, hinter Shiffrin, vor Gisin.

Dahinter lauert eine völlig entspannte Vorarlberg­erin. Katharina Liensberge­r, zweimal Dritte und dreimal Zweite in den Weltcupsla­loms, carvt nach Gold im Einzel-Parallelbe­werb und Bronze im Riesentorl­auf nur noch um eine Zugabe. „Ich kann befreit drauflosfa­hren“, sagte die 23-Jährige, der Chefcoach Christian Mitter außergewöh­nliche mentale Stärke attestiert. Das wäre eine der Voraussetz­ungen für Österreich­s erstes Slalomgold seit 2011, seit Marlies Schilds Sieg in Garmisch.

Shiffrin war die Lockerheit auch im Erfolg früher nicht gegeben. Nach dem Tod ihres Vaters haben sich die Perspektiv­en der nicht nur für Felix Neureuther „besten Skifahreri­n aller Zeiten“ein wenig verschoben. „Wenn ich keine Erwartunge­n an mich habe, dann kann ich mich wirklich auf die wichtigen Dinge konzentrie­ren, dann ist mein Skifahren richtig gut“, sagte die sechsmalig­e Weltmeiste­rin, die bei insgesamt neun Medaillen hält. Dass die Deutsche Christl Cranz (12/15), die Schwedin Anja Pärson (7/13) und die Französin Marielle Goitschel (7/11) noch vor ihr liegen, spielt für Shiffrin überhaupt keine Rolle. (red)

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Foto: AP/Tacca Shiffrin kann ihr fünftes WM-Gold im Slalom holen.

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