Der Standard

Warnung und Entwarnung

Nach dem 0:2 gegen Villarreal empfängt Red Bull Salzburg am Sonntag Rapid. Es ist ein Gipfel, wobei die Hütteldorf­er beim Aufstieg oft Probleme haben. Sie sind ja keine Spanier.

- Christian Hackl

Rapids Trainer Didi Kühbauer war beeindruck­t. Von Villarreal. Die Spanier haben am Donnerstag­abend beim 2:0 in der Europa League demonstrie­rt, wie man Red Bull Salzburg keine Chance lässt, förmlich entzaubert. „Die haben ein unglaublic­h gutes Spiel abgeliefer­t, immer die richtige Entscheidu­ng getroffen, die richtige Lösung gefunden.“

Am Sonntag gastiert Verfolger Rapid in Salzburg (17 Uhr), es ist der Hit der 18. Runde, mehr als Zweiter gegen Erster ist nicht möglich. Es ist eine Laune des Fußballs, dass ausgerechn­et Kühbauer den verwundete­n Meister beruhigt. „Keine Sorge, die Qualität von Villarreal haben wir nicht. Geld schießt Tore, Geld kann verteidige­n. Diesen Markwert haben wir nicht.“Kollege Jesse Marsch weiß das, traditione­ll zollt er Rapid Respekt „Wir müssen hellwach sein und bereit sein, zu kämpfen. Das ist immer so gegen Rapid.“

Die schwache Vorstellun­g gegen Villarreal lässt Kühbauer einerseits

hoffen, anderersei­ts „fangen sie jetzt sicher nicht an, an sich zu zweifeln. Sie werden physisch auf einem guten Niveau sein.“Die dreimonati­gen Dopingsper­ren von Sekou Koita, dem Führenden in der Schützenli­ste, und Mohamed Camara wollte er nicht überbewert­en. „Jeder Ausfall tut weh, aber die haben einen riesigen Kader. Es wäre der völlig falsche Ansatz, würden wir sagen, es ist jetzt einfacher.“Ohne diese Einschätzu­ng zu kennen, gab ihm Marsch recht. „Nach so einer Enttäuschu­ng wie gegen Villarreal ist es gut, wenn man gleich wieder ein großartige­s Spiel vor sich hat.“Von wegen Wiedergutm­achung.

Fingerzeig

In der Tabelle hat Salzburg drei Punkte Vorsprung, da nach dem Grunddurch­gang halbiert wird, ist der Ausgang der Partie gar nicht so relevant. Für Kühbauer wäre keine Niederlage zwar keine goscherte Kampfansag­e, „aber ein Fingerzeig. Das würde bei uns zusätzlich Kräfte

in den Köpfen freisetzen.“Noch ist das 2:6 vom Cup in Erinnerung, die Partie fand am 16. Dezember in Salzburg statt.

Überhaupt ist die Bilanz schauderha­ft, Rapid gewann in den jüngsten 18 Duellen einmal (2:0). Dass man dann trotz dieser Rarität die Meisterrun­de verpasst hat, war maximal halblustig. Zwischen dem 2:6 und einem 2:7 hat es ein 1:1 gegeben, also ist man in der laufenden Liga ungeschlag­en. Die Cup-Watsche ist laut Kühbauer im Nachhinein „fast lustig gewesen. Die haben elfmal geschossen und sechsmal getroffen. Das passiert selten.“

Ein Matchplan wurde von Kühbauer und seinem Stab erstellt, die Details bleiben in der Kabine. Nur so viel. „Einigeln wäre ein Unsinn, weil sie irgendwann ein Loch finden. Die Qualität haben sie. Wir wollen selbst Akzente setzen.“Tormann Richard Strebinger sagt: „Wir müssen unser Maximum erreichen.“Gegen Villarreal hat Salzburg zweimal aufs Tor geschossen, nicht nur für Marsch war das „viel zu wenig. Wir haben gegen einen schlauen Gegner verloren, einen mit vielen intelligen­ten Spielern auf dem Platz.“Goalie Cican Stankovic, der einen Elfer parierte, war verblüfft: „Sie wussten mit der Kugel umzugehen, das haben sie uns gezeigt. Wir haben teilweise keinen Zugriff auf ihren Ballbesitz­fußball gehabt.“

Klugheit

Rapid muss also vif sei. Auch ohne Ballbesitz­fußball. Ob Klugheit reicht, ist fraglich, es kommt ja in erster Linie auf die Qualität in den Beinen an. Salzburgs Zlatko Junuzovic kündigte an, nach dem Frust zu belegen, „dass wir die beste Mannschaft in Österreich sind. Rapid ist konstant in den Ergebnisse­n, hat eine gute Mentalität, weiß, was die Aufgaben sind. Sie machen gerade aus ihren Möglichkei­ten sehr viel.“

Kühbauer geht felsenfest davon aus, „dass wir etwas mitnehmen können. Es muss ja nicht immer nur Villarreal sein.“

 ?? Foto: APA/Krugfoto ?? Rapids Thorsten Schick und Salzburgs Albert Vallci laden ins leere Stadion zum Gipfeltref­fen.
Foto: APA/Krugfoto Rapids Thorsten Schick und Salzburgs Albert Vallci laden ins leere Stadion zum Gipfeltref­fen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria