Medwedew fordert Djokovic
Showdown bei den Australian Open
– Daniil Medwedew rüttelt bei den Australian Open am Thron von Novak Djokovic. Der Russe zeigte im Halbfinalduell gegen Stefanos Tsitsipas eine weitere bärenstarke Leistung, Rekordchampion Djokovic sollte gewarnt sein: Zwischen ihm und dem neunten Titel in Melbourne steht im Finale am Sonntag ein richtiger Brocken.
Das 6:4, 6:2, 7:5 gegen den Griechen Tsitsipas, der im Viertelfinale Rafael Nadal ausgeschaltet hatte, war bereits Medwedews 20. Sieg en suite. Und was noch viel imposanter ist: Zwölf dieser Erfolge feierte er gegen Top-Ten-Spieler. „Ich hoffe, dass dieser Lauf anhalten kann“, sagte Medwedew, schob die Favoritenrolle in seinem zweiten GrandSlam-Finale aber Djokovic zu: „Ich habe nicht viel Druck, weil er hier noch nie ein Finale verloren hat.“
Der Serbe sieht das anders. „Er ist momentan der Mann, den es zu schlagen gilt“, sagte Djokovic, der im Vergleich 4:3 führt. Und er weiß, wovon er spricht. Auf dem Weg zum Titel bei den ATP Finals im November hatte Medwedew auch den Weltranglistenersten glatt in zwei Sätzen bezwungen. Am Freitag zeigte der Moskauer nach Meinung von Boris Becker phasenweise „Tennis fast von einem anderen Stern“.
Schachgenie
Medwedew ist eine der interessantesten Erscheinungen der Tour. Der 25-Jährige spricht neben Russisch fließend Englisch und Französisch. Zudem besitzt er einen Abschluss einer auf Mathematik und Physik spezialisierten Schule, ist begnadeter Schachspieler. Coach Gilles Cervara verglich seinen Schützling einst mit einem Genie, das man nicht immer verstehen könne.
Am Samstag will Naomi Osaka in ihrem vierten Grand-Slam-Finale den vierten Titel erringen. Gegen die US-Amerikanerin Jennifer Brady ist die Japanerin klare Favoritin. (red)